Steigende Preise

Wirte sehen im Wiener schützenswertes Kulturgut

Salzburg
21.04.2022 07:00

Die magische Grenze von 20 Euro für ein Schweinswiener inklusive kleinem Bier werde bald überschritten: Mit dieser Prognose hat Gastro-Experte Ernst Pühringer unlängst in der „Krone“ aufhorchen lassen. Die Folgen der Teuerung kommen mit voller Wucht auf dem Gasthaustisch an. Salzburgs Wirte sind alarmiert.

Wolfgang Brugger vom renommierten Taxenbacherhof im Pinzgau müsste für sein Schweinswiener mit rot-weiß-rotem Premium-Schweinefleisch und einem kleinen Bier mittlerweile über 20 Euro verlangen. „Aber wir halten das Schnitzel bewusst auf der günstigen Seite. Es ist ein Kulturgut und muss leistbar sein!“

Salzburgs Wirte sind alarmiert. Erst die Corona-Pandemie, nun der Ukraine-Krieg. Die Folge ist eine massive Teuerung. Sie hat die Preise für die Lebensmittel durch die Bank um rund 30 Prozent erhöht. Und die kommen zwangsläufig mit voller Wucht auch auf den Wirtshaustischen an. Doch bei den Küchenklassikern sind die Gäste hochsensibel. Eine abrupte Erhöhung um ein paar Euro würde viele wohl abschrecken. „Ich glaube auch, dass von der Teuerung noch nicht alles angekommen ist“, vermutet Elisabeth Gruber.

Nicht alle Wirte kochen auf derselben Wellenlänge
Die Geschäftsführerin von Zirkelwirt, Zwettler’s und Co. in der Stadt regt zum Umdenken an: „Wir müssen vom Fleisch als Massenware wegkommen. Ich weiß, ich rede gegen das eigene Geschäft. Aber es wäre besser, im Monat einmal weniger essen zu gehen, dafür einen fairen Preis zu zahlen!“

Josef Brunauer von der Alpenrose aus Adnet ist für Schnitzel mit selbst geläuterter Butter bekannt. Er gibt ein paar Zahlen preis: „Das Kilo Schweinefleisch ist binnen Wochen von 8 auf über 10 Euro gestiegen, eine Gurke von 80 Cent auf 1,50 Euro. Ich bin doch nicht blöd und arbeite, damit mir am Ende nix übrig bleibt. Wir können das nicht mehr schlucken, müssen die Preise ganz einfach erhöhen!“

Rita Höllbacher (Schnitzparadies Ebenau) sieht die Lage hingegen entspannter: „Ich finde, viele Gastronomen übertreiben gerade, um aus der Teuerung Kapital zu schlagen. Abgesehen davon gibt es bei der Größe der Portionen wirklich riesige Unterschiede!“

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