„Chef“ festgenommen

Bettler bekamen Hunde, um netter zu wirken

Oberösterreich
09.04.2022 08:00

Für ihren eigenen Luxus hat ein rumänisch-ungarischer Familienclan das Leid von Obdachlosen und beeinträchtigten Personen schamlos ausgenutzt. Sie schickten sie zum Betteln, doch das gesamte Geld streiften sich die „Chefs“ ein, in Oberösterreich waren es rund 40.000 Euro. In Bad Hall wurde der Haupttäter (22) festgenommen.

Am 6. April um 6 Uhr in der Früh klickten in Bad Hall, Deutschland, Ungarn und Rumänien jeweils für einen „Bettler-Boss“ die Handschellen. In Oberösterreich machte sich ein 22-jähriger Rumäne gemeinsam mit seiner schwangeren Ehefrau ein schönes Leben. „Nachdem sein Vater, das damalige Banden-Oberhaupt, bei einem Verkehrsunfall in Deutschland ums Leben gekommen war, führte der Sohn die ,Geschäfte’ weiter. Im Juli 2021 ist er mit drei Bettlern nach Bad Hall gekommen“, schildert ein Sachbearbeiter des Landeskriminalamts. In Deutschland hielt der Onkel des 22-Jährigen das „Geschäft“ am Laufen.

Ganzes Geld abgegeben
Der perfide Plan des rumänisch-ungarischen Familienclans: Sie suchten sich Obdachlose oder beeinträchtigte Menschen und missbrauchten diese für die gewerbsmäßige Bettlerei. „Sie haben sie täglich zum Bettelplatz nach Bad Hall gebracht und am Abend mussten sie das ganze Geld abgeben. Damit die Leute mehr spenden, wurden die Bettler mit Hunden ausgestattet“, so der Ermittler. Die Obdachlosen wurden zwar mit Essen versorgt, mehr Gewinn gab es für sie aber nicht.

Ein Kilo Gold sichergestellt
Der Erlös war ausschließlich dem jungen Ganoven und seiner Freundin vorbehalten. 40.000 Euro sollen die drei Bettler in den vergangenen Monaten für diese erwirtschaftet haben. In Rumänien wurden 90.000 Euro und ein Kilo Gold sichergestellt.

Porträt von OÖ-Krone
OÖ-Krone
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