Sozialmärkte erleben einen Ansturm, Wohnen und Einkaufen wird zur finanziellen Kraftprobe: Die Teuerung beherrscht den Alltag der Steirer.
Lange Schlangen, leergeräumte Regale, besorgte Gesichter. Was sich dieser Tage im Vinzimarkt in Graz-Eggenberg abspielt, ist beispielhaft für ein wachsendes Problem: Die Teuerungswelle ist unaufhaltsam, immer mehr Steirer können sich Alltägliches nicht mehr leisten.
Sozialmärkte im ganzen Land vermelden eine stark gestiegene Nachfrage nach günstigen Produkten. Was mit der Corona-Krise begonnen hat, wird nun durch den Ukraine-Krieg weiter befeuert. „Wir haben schon vor dem Krieg deutlich mehr Kunden gehabt“, sagt Vinzimarkt-Leiterin Sigrid Wimmer.
Dass nun Ukraine-Flüchtlinge gratis im Grazer Vinzimarkt einkaufen können, sorgt für Engpässe bei gewissen Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs. "Das stimmt uns natürlich traurig, wir versuchen so gut es geht für alle unsere Kunden da zu sein. Aktuell sei man daher dringend auf Spenden angewiesen (Abgabe: Karl-Morre-Straße 9, 8020 Graz; Infos: 0664/5019548).
„Viele Mieter fragen sich, wie es weitergehen soll“
Neben dem täglichen Einkauf wird das Wohnen immer mehr zum Problem. Das bekommt man auch beim Mieter-Notruf der Grazer KPÖ zu spüren: „Viele Leute fragen sich einfach, wie es weitergehen soll„, erklärt Alfred Strutzenberger vom Mieter-Notruf und setzt nach: „Wirklich arg wird es werden, wenn jetzt dann die Betriebskostenabrechnung und -anpassung kommt.“
Bei der steirischen Schuldnerberatung schlägt sich die aktuelle Krise noch nicht deutlich nieder, diese Entwicklung komme verzögert an, erklärt deren Geschäftsführer Christof Lösch, betont aber: “Wenn man sich schon Geld leihen muss, um den Alltag zu bewältigen, kann man sich an uns wenden. Wir bieten auch vorsorgliche Beratung an."
Deutliche Anstiege in vielen Lebensbereichen
Konkrete Beispiele zeigen, wie teuer das Leben in den vergangenen Monaten für die Steirer geworden ist:
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