Alpe Adria Trail

Zehn Jahre vom Gletscher zum Meer

Bergkrone
22.03.2022 16:17

Der Alpe Adria Trail hat Kärnten als Wanderdestination weltweit bekannt gemacht und begeistert seit zehn Jahren alle, die zu Fuß die wunderschöne Alpen-Adria-Region erleben und genießen möchten.

„Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen!“

Schon Wolfgang von Goethe wusste, dass man etwas Neues nur dann erlebt, wenn man es Schritt für Schritt selbst erkundet hat.

Zigtausende, unter ihnen sogar Könige, Prinzessinnen und Präsidenten, aber auch viele Kärntner, haben in den vergangenen zehn Jahren entlang des Alpe Adria Trails ihre Heimat zwischen den mächtigen Alpengletschern und der tiefblauen Adria neu kennen gelernt. Dabei ist der Alpe Adria Trail kein hochalpiner Weitwanderweg, sondern viel mehr ein Eintauchen in die unterschiedliche und doch gemeinsame Kultur der drei Länder Kärnten, Slowenien und Italien.

Genießen ist angesagt, obwohl die 43 Etappen mit durchschnittlich 17 Kilometern und sechs Stunden Gehzeit durchaus knackig sind.

Der Alpe Adria Trail hat es geschafft, Kärnten international als Wanderdestination zu etablieren! „In den USA zählt National Geographic unseren Weitwanderweg seit Jahren zu den Besten der Welt“, freut sich Christian Kresse von der Kärnten Werbung. Und das 10-Jahr-Jubiläum ist ideal, um zu verraten, wie der großartige Alpe Adria Trail entstanden ist.

„Bei der Kärnten Werbung wollten wir damals etwas für den Alpen-Adria-Raum machen“, erinnert sich Christian: „Alpen-Adria-Gedanke oder Senza Confini sowie Schnittpunkt dreier Kulturen hörte man oft. Es gab viele Schlagwörter, aber keine Inhalte.“

Bald darauf war Christian klar: „Es soll ein Weitwanderweg werden.“ Unterstützung fand der Kärnten Werber bei den bergbegeisterten Touristikern Roland Oberdorfer, Eckart Mandler und Günter Mussnig.

Christian: „Die dreijährige Kärntner Landesausstelllung ,wasser.reich‘ war zu diesem Zeitpunkt gerade zu Grabe getragen worden, und ich wollte nicht, dass die teuren Projekte völlig ungenützt zurückbleiben. Daher startet der Trail auch in Heiligenblut, wir nahmen Obervellach mit und kamen über Gmünd und den Millstätter Höhenweg bis zum Millstätter See. Ossiach ist dabei, weil der ehemalige Landeshauptmann Gerhard Dörfler damals eine Tiebel-Ausstellung geplant hatte.“

Anfangs waren nicht viele vom Alpe Adria Trail überzeugt: „Es war schwierig, aber wir konnten drei Jahre lang das Projekt entwickeln, bevor der neue Weitwanderweg im Jahr 2012 vorgestellt wurde“, sagt Kresse.

Da passte es, dass Günter Mussnig in Obervellach die Trail Angels gründete und den Alpe Adria Trail buchbar machte. Heute gibt es neben Obervellach eigene Buchungscenter in Tarvis (I) und Bovec (Slo). Deshalb weiß man, dass die Wanderer sieben bis acht Tage am Alpe Adria Trail unterwegs sind und 152 Euro pro Tag ausgegeben. Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Ausgabe der Kärnten-Urlauber liegt im Schnitt bei 137 Euro.

„180.000 Tagesetappen-Wanderungen wurden allein im Vorjahr registriert“, weiß Christian. „Heuer sind wir so gut gebucht wie überhaupt noch nie. Das wird ein Rekordjahr“, ergänzt Günter Mussnig, der weltweit mit 24 Wanderreiseveranstaltern zusammenarbeitet. Von Australien bis Argentinien, von Kanada bis Japan. Menschen aus aller Welt sind schon vom Glockner an die Adria gewandert. Friedenswanderung zum

10-Jahr-JubiläumDas 10-Jahr-Jubiläum des Alpe Adria Trails soll heuer am 1. Juni mit einer Friedenswanderung gefeiert werden. „Wegen des Ukraine-Krieges wollen wir zeigen, dass gemeinsame Projekte möglich sind, selbst zwischen Ländern, die sich - wie einst Österreich, Italien und Slowenien - noch vor einigen Jahrzehnten verfeindet gegenüber gestanden sind und bekämpft haben“, so der Kärnten Werber, der übrigens selbst bereits mehr als die Hälfte des gesamten Alpe Adria Trails gewandert ist: “Dieser Trail ist für mich ein ganz großartiges Friedensprojekt!"

Einfach genießen

Ich zähle ja selbst zu den Glücklichen, die bereits die Chance hatten, den gesamten Alpe Adria Trail von der spektakulären Kaiser Franz Josefs Höhe unterhalb des Großglockners bis ins kleine Dörfchen Muggia an der Adria zu wandern. Obwohl schon länger her - genauer gesagt zehn Jahre - erinnere ich mich immer wieder gerne zurück. Vor allem sind es die vielen unglaublichen Bekanntschaften und die verschiedenen Momente am Wegesrand, wie etwa die erfrischende Abkühlung in der türkisfarbenen Soča oder die spontane Weinverkostung in der friulanischen Weinregion Collio, weswegen ich sogar einen ganzen Tag länger für den Alpe Adria Trail gebraucht habe. Deshalb verstehe ich nur zu gut, warum sich immer mehr Menschen auf den Weg machen, um diese einzigartige landschaftliche und unglaubliche, kulturelle Vielfalt der Alpe Adria Region zu entdecken. Zuletzt fragte mich etwa Österreichs Umwelt- und Klimaschutz-Bundesministerin Leonore Gewessler nach Wandertipps. Die naturbewusste Steirerin und begeisterte Kärnten-Urlauberin hat nämlich schon einige Etappen am Alpe Adria Trail zurückgelegt und will heuer für sich den Kärnten-Teil des Alpe Adria Trails abschließen. Warum? Weil ihr das genussvolle Wandern und Entdecken einfach gefällt. Genau das ist der Alpe Adria Trail. Nicht vergessen, es müssen nicht alle 43 Etappen sein. Losgehen und sich vom Alpe Adria Raum begeistern lassen.

... und genießen.

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