Nach Lockerungen

Saisonfinale ist für viele Regionen ein Lichtblick

Tirol
03.03.2022 12:45

Nach den Corona-Lockerungen zieht die Nachfrage in den Tiroler Skigebieten wieder stark an. Die Lage in den Regionen ist aber sehr unterschiedlich, Innsbruck ist das Sorgenkind. Ostern ist spät, gut gebucht sind daher eher nur die höher gelegenen Orte.

Die Wintersaison könnte in den meisten Tiroler Regionen heuer versöhnlich enden. Davon geht man in der Tirol Werbung aus. „Die Gäste buchen zwar extrem kurzfristig, aber die Nachfrage ist da“, fasst TW-Chef Florian Phleps die aktuelle Lage zusammen. Er spricht von einem spürbaren „Nachholeffekt“. Den ständigen Blick auf mögliche Veränderungen der Corona-Maßnahmen haben die Urlauber mittlerweile.

Nicht alle holen auf: Sorgenkind Innsbruck
Es kann noch eine gute Saison werden - aber nicht für alle. Das ist die Einschätzung von Mario Gerber, Hotellerie-Vertreter in der Wirtschaftskammer und Obmann des Innsbruck Tourismus. Gerber spricht von Optimismus in der Branche, aber auch von „sehr unterschiedlichen Bedingungen“.

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Es fehlen die wichtigen Kongress- und Messegäste.

Mario Gerber

Der Städtetourismus liegt nach wie vor am Boden. „Es fehlen die wichtigen Kongress- und Messegäste“, nennt Gerber einen Grund. Innsbruck bekommt das zu spüren. Während in den klassischen Ferienregionen viele Hotels wieder 50 bis 80 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht hätten, sei die Lage in Innsbruck mit Auslastungen unter 30 Prozent „noch dramatisch“. Mit einer raschen Erholung wird nicht gerechnet.

Sonnenskilauf zu Ostern für viele Gäste eine Option
Anders die Situation am Arlberg. Dort sind die Erwartungen in die Saison noch durchaus hoch. Der Neuschnee der vergangenen Woche bietet die Grundlage für ein gutes Ostergeschäft. Der Termin Mitte April ist für viele Skigebiete zu spät. Nicht für den Arlberg. „Wir können das mitnehmen und gehen davon aus, dass Sonnenskilauf heuer gefragt ist“, erklärt Tourismus-Direktor Martin Ebster.

Mit Lockerung schossen Anfragen in die Höhe
Was Ebster so optimistisch macht? „Nachdem die Lockerungen bekannt waren, haben die Anfragen und Buchungen sprunghaft zugenommen.“ Die Wintersportfans seien hungrig auf Schnee. Schon im Februar hat die Region bis zu 80 Prozent der früheren Auslastung erreicht. Für März zeichnet sich eine ähnliche Rate ab. „Für die Gesamtsaison sind 70 bis 75 Prozent möglich“, wagt Ebster eine Einschätzung.

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Der Wegfall der Engländer ist besonders bitter.

Martin Ebster

Was schmerzt: Der Arlberg lebt vom internationalen Gast. In normalen Jahren sind in einer Woche 50 Nationen im Ort vertreten. „Der Wegfall der Engländer ist besonders bitter“, erklärt der TVB-Obmann, „sie machen 20 Prozent unserer Urlauber aus.“ Sie hat vielmehr der Brexit als das Virus gebremst. Nun heißt es, andere Märkte beackern. Flexibel sein – wer es nicht war, hat es in der Pandemie gelernt.

Zillertal: „Noch niemand denkt ans Aufhören“
Im vorderen Zillertal laufe diese und die kommende Woche „fast wie früher“, wie Manfred Pfister, Geschäftsführer der Ersten Ferienregion mit 18.000 Betten, erzählt. Weil Ostern spät ist, würden die Buchungen aber zwischendurch abreißen. „Das war in den Jahren vor Corona aber auch so.“ Bis dato liegt die Saison mit rund 35 Prozent im Minus, für die restlichen Wochen seien 10 bis 15 Prozent realistisch.

Ein Problem bisher: Jugend- und Schülergruppen, für die es zwischen Strass und Kaltenbach viele Betriebe gibt, seien fast gänzlich ausgefallen. Positiv für Pfister: „Ich habe von den Drei- und Viersternbetrieben noch niemanden erlebt, der ans Aufhören denkt.“

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