Dutzende Tote
Tornado verwüstet US-Bundesstaat Missouri
Am schlimmsten hat es die 50.000-Einwohner-Stadt Joplin getroffen. Laut Medienberichten wurden Supermärkte, Tankstellen und Gebäude beschädigt oder komplett zerstört. Die Stadt sehe aus wie "ein Kriegsgebiet", sagte der Journalist Scott Meeker von der Zeitung "Joplin Globe".
Laut der Zeitung "Kansas City Star" wurde auch ein sieben Stockwerke hohes Krankenhaus von dem Tornado schwer getroffen. Fotos zeigten ein völlig ramponiertes Gebäude, über das Augenzeugen dem Fernsehsender CNN sagten, es sehe einsturzgefährdet aus. Möglicherweise habe es in dem St. John's Regional Medical Center auch gebrannt, da Rauch aus dem Gebäude aufgestiegen sei. Die Klinik sei evakuiert und die Patienten in umliegende Notunterkünfte gebracht worden. Nach Medienberichten hat der Sturm medizinische Geräte aus dem Krankenhaus bis zu 100 Kilometer weit weggeschleudert.
"Noch nie solch eine Zerstörung gesehen"
Auch an anderen Gebäuden in der Umgebung seien die Fenster herausgeflogen und Dächer teilweise abgedeckt worden. Die Lokalzeitung "The Joplin Globe" schrieb von "großen strukturellen Schäden". Eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes sagte CNN in einem Telefoninterview, noch nie ein solches Ausmaß an Zerstörung gesehen zu haben. "Ich würde sagen, 75 Prozent der Stadt sind praktisch verschwunden. Wir werden sehr viel Hilfe brauchen", sagte Kathy Dennis.
Joplin liegt rund 215 Kilometer südlich der Stadt Kansas City im Südwesten Missouris. In Teilen der Region sei das Strom- und Telefonnetz ausgefallen. Viele Hauptstraßen seien unpassierbar. An einer Universität sei ein Notfall-Zentrum eingerichtet worden. Wegen der katastrophalen Schäden wurden Hilfskräfte aus dem gesamten Umland mobilisiert.
Der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, rief den Notstand aus und forderte die Nationalgarde an. US-Präsident Barack Obama sprach den Katastrophenopfern auf seinem Flug nach Irland sein Mitgefühl aus und würdigte die Arbeit derer, die "in dieser sehr schweren Zeit" ihren Freunden und Nachbarn helfen. Seine Regierung stehe bereit, den Betroffenen zu helfen.
Regen und Hagel "verhüllten" Tornado
Der Tornado hat nach Angaben der Nationalen Wetterbehörde gegen 17.45 Uhr Ortszeit zugeschlagen. Er war nach Auskunft von Meteorologen von Regen und Hagel "verhüllt" gewesen, so dass eine frühzeitige Warnung nicht möglich war. Der Sturm war Teil eines riesigen Unwettersystems, dass sich am Sonntag über zahlreiche Staaten erstreckt hatte. Insgesamt 46 Tornados hatten in sieben Bundesstaaten im Norden und Zentrum der USA gewütet.
Bei einer Serie verheerender Tornados im Mittleren Westen und Süden der USA waren erst vor wenigen Wochen Hunderte Menschen ums Leben gekommen.
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