Günter Salchner, im April vom Reuttener Gemeinderat zum Marktchef gewählt, wurde am Wahlsonntag im Amt bestätigt. Die „Absolute“ ist allerdings dahin, immerhin sieben Sitze gibt es für den unterlegenen ÖVP-Kandidaten Klaus Schimana.
Jede Stimme würde zählen, sagte Günter Salchner im Vorfeld und meinte damit indirekt auch die Wahlbeteiligung. Die war allerdings am Sonntag im Markt, der irgendwann auch Stadt werden will, mit 57 Prozent ziemlich bescheiden. Salchner hatte mit Vize Klaus Schimana, Geschäftsführer der Bezirks-ÖVP, einen ernst zu nehmenden Gegner. Letztendlich fiel das Votum doch eindeutig aus: Knapp mehr als 63% der Wähler wollen Salchner auf dem Sessel des Marktchefs sehen.
Sein Kontrahent konnte allerdings auch einen Erfolg verbuchen: Die absolute Mehrheit im Gemeinderat, die in den vergangenen sechs Jahren auch pendelte, ist mit neun Mandaten von 19 definitiv gebrochen. Schimana ergatterte immerhin sieben Sitze.
Ehrwald: In der zweitgrößten Gemeinde des Außerferns hatten die Bürger im Jahr 2016 die Qual der Nichtwahl. Eine Liste und lediglich Martin Hohenegg wollte die Gemeinde anführen. Diesmal gab‘s eine wundersame Vermehrung von Interessenten: Fünf Gruppierungen mit vier Aspiranten auf den Chefsessel. Was die meisten Beobachter vermuteten, traf aber nicht ein: Markus Köck erspart sich mit fast 55 Prozent Zustimmung eine Stichwahl. Die absolute Mehrheit im Gemeinderat gab’s für seine Gruppierung obendrauf.
Lechaschau: In der drittgrößten Gemeinde des Bezirkes gab es 2016 mit nur einer Liste und Hansjörg Fuchs als BM-Kandidaten keine (Aus-)Wahl, diesmal schon. Der scheidende Dorfchef brachte eine Frau in Stellung: Eva Wolf sollte sein Erbe antreten – und sie tat es auch. Mit fast 67 Prozent der Stimmen wird sie die Gemeinde in den nächsten sechs Jahren anführen – mit einer satten absoluten Mehrheit im Gemeinderat.
In Musau alles beim „Alten“
Allerdings hat das Außerfern mit seinen Klein- und Kleinstgemeinden ein demokratiepolitisches Problem: In Musau muss der aktuelle Gemeinderat im Amt bleiben, da sich keine einzige Liste fand. In zwölf von 36 Kommunen gab’s nur eine wahlwerbende Gruppierung, in 22 gar nur einen Bürgermeisterkandidaten.
Frauenpräsenz beinahe verdoppelt
Was in den Bezirken Imst und Landeck mit Petra Singer und Melanie Zerlauth als „demokratischer Durchbruch“ gefeiert wird, ist im Außerfern bereits Realität: Eine Frau als Meisterin der Bürger. Drei gab’s insgesamt im Bezirk Reutte. Nach dem Rückzug von Beate Reichl in Heiterwang war trotzdem vor der Wahl schon klar: Es gibt Zuwachs.
Stefanie Krabacher „rettete“ Gramais, das 2016 ohne Liste dastand, vor den Diskussionen um eine eventuelle Fusion. Namenskollegin Petra Krabacher hatte in Pfafflar ebenfalls keine Konkurrenz wie auch Carmen Strigl-Petz in Vils und Karina Konrad in Jungholz. Waltraud Zobl-Wiedemann in Schattwald hätte ebenfalls gerne eine Periode drangehängt, wurde allerdings abgewählt. Zum „Ausgleich“ setzte sich aber Eva Wolf in Lechaschau durch. Feminine Politpräsenz also gesteigert, aus drei mach fünf!
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