Proteste des Personals

Reformen nötig: „In der Pflege ist es 5 nach 12“

Niederösterreich
27.02.2022 11:00

In den Pflegeberufen kommen die Beschäftigten schon immer an die Grenzen der Belastbarkeit. Doch zwei Jahre Corona haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Und weil Reformen immer auf die lange Bank geschoben werden, gingen die Pflegekräfte von Spitälern und Seniorenheimen erneut auf die Straße.

Aufgerufen zu den neuerlichen Protesten hatte die Offensive Gesundheit. Herbe Kritik wurde vor allem am zuständigen Minister Wolfgang Mückstein (Grüne) geübt, der bisher offenbar das Gespräch mit Vertretern der Gesundheitsberufe scheut. So zeigten etwa Beschäftigte des Pflegezentrums in Ybbs, Bezirk Melk, sowie der Universitätsklinik in St. Pölten diese Woche bei Demos auf: „Es ist in der Pflege nicht 5 vor, sondern bereits 5 nach 12!“ Zudem werden derzeit Unterschriften für eine parlamentarische Bürgerinitiative gesammelt. Damit sollen Reformen auf den Weg gebracht werden, berichtet Gesundheitsgewerkschafter Reinhard Waldhör.

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Die Regierung hat trotz Protesten der Betroffenen in Sachen Reformen nichts bewegt. Und der Minister verweigert das Gespräch.

Reinhard Waldhör, Fachgewerkschaft

500 Dienstposten unbesetzt
Auch in der Landtagssitzung gab es eine von der FPÖ angestoßene Debatte über den Pflegenotstand. Ein „radikales Umdenken“ sei notwendig, forderte der freiheitliche Abgeordnete Erich Königsberger und wartete mit brisanten Zahlen auf: Mehr als 500 Dienstposten im Gesundheits- und Pflegebereich seien derzeit unbesetzt, 370 Betten wegen Personalmangel nicht belegt.

Gespräche mit Betroffenen
Edith Kollermann, Gesundheitssprecherin der Neos, forderte, man müsse endlich mit den Betroffenen reden. „Reden ist Silber, Tun ist Gold“, ging Silvia Moser von den Grünen einen Schritt weiter. Personalmangel in der Pflege bestätigte auch ÖVP-Abgeordnete und Hilfswerk-Präsidentin Michaela Hinterholzer.

Christoph Weisgram
Christoph Weisgram
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