ÖOC-Präsi bilanziert

Stoss: „Große Nationen sind hinter uns geblieben“

Olympia
22.02.2022 07:35

18 Medaillen, sieben in Gold, holte Österreich in Peking. Dazu gab es noch weitere 49 Top-Ten-Ränge und trotz Corona kein Jammern. Kein Wunder, dass Olympia-Boss Karl Stoss zufrieden bilanzierte.

„Krone“:Herr Präsident, es waren spezielle, aber für Österreich auch erfolgreiche Spiele! Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Karl Stoss: Österreich hat erst ein einziges Mal (Turin 2006, Anm.) erfolgreichere Olympische Spiele erlebt. Insofern sind wir natürlich hochzufrieden, stolz auf die gesamte Mannschaft. Große Sportnationen sind im Medaillenspiegel hinter uns geblieben. Die Mission war extrem herausfordernd, es waren für uns die teuersten Spiele der Geschichte. Aber Beijing 2022 war unterm Strich ein riesiger Erfolg für uns. Und trotz Zeitverschiebung waren auch das Interesse und die Resonanz aus der österreichischen Heimat extrem groß und gut.

Von Kopf bis Fuß verhüllt, aber freundlich: Abschied von Chinas Gastgebern. (Bild: GEPA)
Von Kopf bis Fuß verhüllt, aber freundlich: Abschied von Chinas Gastgebern.

Wie haben Sie China als Gastgeberland inmitten der Corona-Pandemie erlebt?
Das Wichtigste war, dass sich unsere Athletinnen und Athleten wohlgefühlt haben. Und das war der Fall! Ich habe von ihnen keine einzige negative Stimme gehört. Und trotz Ganzkörperanzügen, Schutzbrillen und Masken hat man auch die Freundlichkeit und das Bemühen gespürt. Dass aber die Chinesen das Vokabel Flexibilität nicht wirklich kennen, ist auch kein Geheimnis.Da wird alles nach vorgegebenem Plan abgearbeitet. Ja, ich bin jetzt froh, wieder daheim zu sein.

Auch Olympia kehrt nun nach Europa zurück, 2024 Paris, 2026 Milano/Cortina, 2030 vielleicht Österreich. Wie wichtig ist jetzt eine gewisse Imagekorrektur der Olympia-Bewerbung?
Die läuft ja bereits. Und da müssen wir auch den Finger oben lassen!Es geht um Kostenreduktionen, um Komplexitätsreduktionen. Man muss auf vorhandene Sportstätten zurückgreifen. Die nächsten Winterspiele 2026 in Italien werden großartig.Und natürlich wäre auch Österreich, entweder alleine oder mit seinen Nachbarländern, für all diese Voraussetzungen besonders prädestiniert.

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Ob ich 2023 noch einmal als Präsident kandidiere, kann ich nicht sagen. Jetzt wollen wir mal 2022 ordentlich beenden.

Österreichs Olympia-Boss Karl STOSS

Wie schaut der finanzielle Aspekt für einen Veranstalter aus, wie groß sind die Zuckerln seitens des Internationalen Olympischen Komitees?
Die werden von Jahr zu Jahr größer, attraktiver.Die IOC-Zuwendungen an Beijing betrugen zum Beispiel rund 800 Millionen Dollar. Bis 2030 wäre es wohl zirka eine Milliarde, die das IOC zuschießt. Wir haben diese Rechnungen ja allesamt schon mehrfach angestellt. Ja, Olympische Spiele auszutragen ist definitiv ein gutes Geschäft. Und ein noch besseres, wenn man so wie Österreich kaum in die Sportstätten-Infrastruktur investieren müsste.

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