In Walser Auen:

Jäger schlagen Alarm: Immer mehr Hunde-Wildrisse

„Na, der tut eh nix!“, bekommen Spaziergänger oft von Hundehaltern zu hören. Diese Garantie sollte jedoch nie abgegeben werden – auch nicht für seinen geliebten Vierbeiner. Wildernde Hunde sorgten zuletzt für Aufregung: Bereits über ein dutzend gerissene Rehe sind seit Jahresbeginn Behörden und Jägerschaft bekannt.

Die Wild-Futterstelle in der Saalach-Au ist gut einsehbar. Unbelaubter Wald und karge Natur bieten derzeit kaum Schutz vor Mensch und Tier. Vor allem im Naherholungsgebiet freilaufende Hunde haben zuletzt für tragische Vorfälle gesorgt.

„Seit Weihnachten sind in Wals-Siezenheim nachweislich drei Rehe von wildernden Hunden gerissen worden“, sagt Jagdleiter Georg Brötzner. Erst am Donnerstag gab es einen Vorfall in der Saalach-Au, unweit der Futterstelle. In Saalfelden biss ein Hund ebenso zu. Beide Wildtiere verendeten.

Seit Jahresbeginn wurden in Salzburg bereits über ein dutzend Rehe von Hunden angefallen und tödlich verletzt. „Der Leinenzwang, den keiner einhält, ist ein Grundproblem“, sagt Max Mayr Melnhof. Selbst Hundebesitzer ist der Landesjägermeister strikter Verfechter der gesetzlich verankerten Leine für den Hund. „Jäger könnten frei laufende Hunde in der Natur schießen. In zig Telefonaten beknie ich meine Jäger, genau das aber zu unterlassen.“

Für Hundetrainer Florian Günther ist das Hunde-Dilemma ein vom Mensch gemachtes. „Freilaufende Hunde sind selten problematisch, ungehorsame Hunde sind aber immer ein Problem.“ Die Besitzer der Vierbeiner vermenschlichen ihre Tiere zu sehr. „Jeder Hund braucht strikte Erziehung! Demokratie ist die falsche Führung für Hunde.“ Konsequenz – und auch die Leine – seien das A und O.