Nach der EU-Abstimmung zum Thema Tiertransporte - wir haben berichtet - stehen auch in Österreich Veränderungen ins Haus. Eine Novelle der 1. Tierhaltungsverordnung und eine des Tierschutzgesetzes kommen auf uns zu, und der erste Blick in die Entwürfe ist ernüchternd. Es drohen sogar Verschlechterungen, so warnen Experten!
Mehr Platz für Schweine? Durch bessere Haltungsbedingungen und artgerechte Beschäftigung sicherstellen, dass die Tiere sich nicht die Schwänze abbeißen? Das Kupieren verbieten? Fehlanzeige! Das genaue Gegenteil findet sich in den Entwürfen zu den kommenden Novellen der 1. Tierhaltungsverordnung und des Tierschutzgesetzes. Dazu noch viele weitere problematische Ideen und Formulierungen. Zum Teil verschlechtern sich die Konditionen für Tiere, statt sich zu verbessern.
Erster Blick in Gesetzesentwürfe schockiert Tierschützer
Nun gäbe es die nächste Chance seitens des zuständigen Ministeriums, die Gesetzestexte an Tierwohl und Wunsch der Wähler anzupassen. Denn Umfragen zeigen, dass den Österreichern auch sogenante Nutztiere am Herzen liegen. Aber ein erster Blick in die kommenden Novellen der 1. Tierhaltungsverordnung und des Tierschutzgesetzes zeigt: Diese Chance wird wieder verpasst, wenn es nach der Politik geht.
Die permanente Anbindehaltung von Rindern über 365 Tage im Jahr ist hierzulande immer noch erlaubt, wenn der Betrieb angibt, keine Möglichkeit zu haben, den Tieren Auslauf zu gewähren. Was ursprünglich als Ausnahmeregelung gedacht war, kann so zum Schlupfloch für nicht-artgerechte Haltung werden. Diese Ausnahmen sollen erst ab 2028 fallen - eine Frechheit, wenn man bedenkt, wie lange diese "Übergangsfrist" jetzt schon dauert.
Aber noch ist das nicht in Stein gemeißelt! Diese Entwürfe müssen noch den Ministerrat passieren. Wir informieren Sie in der kommenden Woche über die Details und darüber, was wir gemeinsam noch tun können, um Rückschritte zu verhindern, wo es möglich ist. „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner: „Es gibt viele Baustellen im Tierschutz. Traurig ist, dass man endlich zur Tat schreitet und dann wieder so lauwarme Gesetze präsentieren will. Wir bleiben dran!“
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