Amoklauf in Heidelberg

Steirische Universitäten üben sogar mit der Cobra

Steiermark
26.01.2022 09:43

Der Schock nach dem Amoklauf an der Uni Heidelberg mit zwei Toten und drei Verletzten sitzt nicht nur bei unseren deutschen Nachbarn tief. An den steirischen Hochschulen wird das Thema Sicherheit schon lange sehr ernst genommen, unterschiedliche Gefahrenlagen trainiert man regelmäßig mit der Spezialeinheit Cobra.

In der Universität Heidelberg, eine der besten Hochschulen Deutschlands, stehen seit Montag die Uhren still. Mit einer Langwaffe war ein 18-jähriger Student in eine Vorlesung gestürmt. Er schoss wild um sich, sein Motiv ist noch unklar. Trotz sofort aktiviertem Notfallplan, der eine Verriegelung sämtlicher Türen beinhaltet, konnte die Katastrophe nicht verhindert werden. Die traurige Bilanz: zwei Tote und drei Verletzte.

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Wir bieten schon seit Längerem einen psychologischen Dienst an. Dieses Service wird sehr gut angenommen, auch von unseren internationalen Studierenden.

Erhard Skupa, Montanuniversität Leoben

„Bis ins kleinste Detail simuliert“
„Wir haben ein eigenes Krisenhandbuch und Krisenteam. Darüber hinaus haben wir von der Explosion über einen Großbrand bis hin zum Amoklauf schon alles mehrmals mit Cobra-Experten bis ins kleinste Detail simuliert“, sagt Erhard Skupa, Sprecher der Montanuniversität in Leoben.

Regelmäßige Übungen an der FH Joanneum
Die Fachhochschule Joanneum ist ebenfalls gerüstet: „Wir haben Notfallpläne für Bombendrohungen und andere Szenarien. Um für einen Ernstfall vorbereitet zu sein, finden bei uns auch regelmäßig Übungen statt“, heißt es seitens der Verantwortlichen auf „Krone“-Nachfrage. Info-Stellen der FH sind mit Notfallsmappen, Check-Listen und Gebäudeplänen ausgestattet, alle Mitarbeiter geschult. Zusatz: „Schutzpläne gibt es auch für einen etwaigen Amoklauf, dieser wird in der Risikoabschätzung allerdings als gering eingestuft.“

Mobile Wachdienste in Alarmbereitschaft
An der Uni Graz ist man Montagabend gleich nach dem dramatischen Vorfall in Deutschland zusammengekommen, um sich mit dem Thema abermals auseinanderzusetzen: „Es gibt ein Krisenmanagement-Handbuch, in dem auch ein Amoklauf Thema ist. Ein eigener Krisenstab sorgt für die Koordination und Kommunikation. So hat beispielsweise die Pressestelle einen ausgelagerten Arbeitsplatz in der Heinrichstraße, falls man das Hauptgebäude nicht mehr betreten könnte. Es gibt eine telefonische Alarmierungskette für alle Mitarbeiter“, weiß Sprecher Joachim Hirtenfellner.

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Es gilt eine 2,5-G-Regel für die 31.000 Studierende und 5500 Mitarbeiter. An den Eingängen zu den großen Instituten und zur Bibliothek kontrolliert daher externes Securitypersonal.

Joachim Hirtenfellner, Universität Graz

An den drei Campus-Standorten der TU Graz setzt man zusätzlich zu Notfallhandbüchern auf mobile Wachdienste und Portier-Logen. Zuletzt fand im Sommer 2021 eine Amoklauf-Übung mit der Cobra auf den Inffeldgründen statt.

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