„Krone“-Interview

Bürgermeister Georg Willi auf stürmischer See

Tirol
22.12.2021 09:50

Innsbrucks Stadtchef Georg Willi (Grüne) sieht nach einer stürmischen Fahrt auf hoher See den sicheren Hafen erreicht. Er hofft nun auf windstillere Zeiten.

„Krone“: Herr Bürgermeister, wie beschreiben Sie das zu Ende gehende Jahr?
Georg Willi:
Es war wie eine Schiffsreise auf hoher See bei starkem Wellengang. Die stürmische Zeit war bedingt durch äußere Umstände wie die Pandemie, aber auch durch die politische Lage in Innsbruck. Aber jetzt haben wir den sicheren Hafen erreicht.

Die satte Mehrheit beim Budget mit 39:1 Stimmen sind eine Ansage. Also Ende gut, alles gut?
Wir Grüne haben dem Budget in Teilen zugestimmt – jenen, mit denen wir gut arbeiten können. Dem Dienstpostenplan zum Beispiel, der so wie jetzt beschlossen nicht die Ressourcen schafft, die die Verwaltung braucht, haben wir nicht zugestimmt. Wir werden auch dafür kämpfen, dass zum Beispiel in Sachen Klimaschutz mehr umgesetzt werden kann.

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Wenn das freie Spiel der Kräfte in Partei-Hinterzimmern gespielt wird, schadet das der Politik und der gesamten Stadt Innsbruck.

Georg Willi

War das ein gutes oder weniger gutes Beispiel für ein freies Spiel der Kräfte?
Auch im freien Spiel der Kräfte müssen Transparenz und ein demokratischer Diskurs Voraussetzung sein. Wenn das freie Spiel der Kräfte in Partei-Hinterzimmern gespielt wird, schadet das der Politik und der gesamten Stadt Innsbruck.

Was heißt das für die politische Zusammenarbeit im nächsten Jahr?
Ich glaube es ist wichtig, dass sich alle Kräfte im Gemeinderat eines vor Augen führen – nämlich für wen sie arbeiten. Und das sind die Innsbruckerinnen und Innsbrucker. Die verlangen zu Recht von uns, dass wir die Stadt positiv weiterentwickeln, darauf will ich mich konzentrieren.

Dem Vernehmen nach gibt es heuer wieder einen Rechnungsüberschuss?
Ja, nach derzeitigem Stand sind es 15 Mio. Euro. Die finanzielle Lage ist aber trotzdem nicht rosig. Wir müssen uns auf ein endfälliges Darlehen von Großprojekten vorbereiten. Wir sind eine sparsame Stadt, müssen sparsam wirtschaften. Dazu bekenne ich mich. Aber zu Tode sparen will ich die Stadt auch nicht.

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Mir ist das Tempo zu langsam.

Georg Willi

Als grüner Rad-Bürgermeister können Sie nicht zufrieden sein mit dem, was in der Stadt an Radwegen umgesetzt wurde, oder?
Mir ist das Tempo zu langsam. Es geht immer um Planung und Geld. Die Planungen haben wir, der Radweg nach Natters ist in Bau, jener am Südring kommt nächstes Jahr, für beide stehen 1,4 Mio. € bereit. Zwischen Sillmündung und Kettenbrücke ist der Lückenschluss geplant. Oft hängen solche Projekte an der Zustimmung von Privaten, Vereinen oder von den ÖBB. Die gute Nachricht ist: Wir werden 15 Einbahnstraßen für den Radverkehr öffnen.

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