Radfahrverbot:

Verbannung der Radler von B 179 nicht so einfach

Tirol
18.11.2021 16:00
Radfahrer ziehen auf der Bundesstraße von Imst nach Nassereith nicht selten eine Kolonne hinter sich her. Damit sollte spätestens nach Eröffnung des neuen Radweges durch das Gurgltal Schluss sein. Weil auf der B 179 ein Radfahrverbot komme, hieß es immer wieder. Die Chancen dafür sind allerdings „überschaubar“.

„Wenn der asphaltierte Radweg durch das Gurgltal eröffnet ist, bekommen wir durch ein anschließend verordnetes Fahrverbot die Radfahrer von der Bundesstraße weg“, versprach Nassereiths BM Herbert Kröll 2019 die Beseitigung eines Ärgernisses, das vor allem die Pendler mit sich tragen. Heißt es doch oft an einigen engen Stellen zwischen Tarrenz und Nassereith: ganz vorne ein Straßenrad, dahinter die Autokolonne. Vor mehr als zwei Jahren wurde der Gurgltalradweg als Teil der „Tschirgantrunde“ eröffnet (Kosten rund eine Million Euro) und immer noch zwängen sich Radfahrer zwischen Bankette und Lkw auf der B 179 – legal!

TVB hat Radfahrverbot beantragt
Das Konzept der Verbannung der Radler von der Bundesstraße durch die Verordnung eines Radfahrverbotes ist sogar in der so genannten Fernpassstrategie vom Land Tirol fix verankert. Vor gut einem Monat stellte nun Imst Tourismus das Ansuchen an die BH Imst, ein Radfahrverbot von Imst/Pitztal-Kreisverkehr bis zum Fernsteinsee zu erlassen. „Es wäre ja paradox, wenn einerseits das Land in der Fernpassstrategie ein Radfahrverbot explizit anstrebt und der verlängerte Arm würde dies nicht realisieren“, sagt TVB-Geschäftsführer Thomas Köhle, der allerdings weiß, dass noch etwas fehlt: die lückenlose Asphaltierung. Teilpassagen sind noch ohne festen Belag.

Dies verlangt auch der Imster BM Stefan Weirather, um dem Vorhaben – im Unterschied zu seinen Kollegen aus Tarrenz und Nassereith – zuzustimmen. Speziell für einen rund 200 Meter langen Abschnitt bei der „Driving Village“ wurde von der Naturschutzbehörde ein „Alternativbelag“ gefordert. Allerdings wurde dieselbe Forderung für den Ötztaler Radweg durch eine Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichtes bereits zunichte gemacht und ein „normaler Asphalt“ erlaubt. Köhle: „Die Antragstellung der Asphaltierung der noch fehlenden drei Teilbereiche ist in Vorbereitung.“

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Wir dürfen nicht vergessen, dass Radfahrer ganz normale Verkehrsteilnehmer sind und es schwierig ist, eine bestimmte Gruppe von einer öffentlichen Nutzung auszuschließen.

Daniel Raffl, Abteilung Verkehr BH Imst

„Radfahrer sind normale Verkehrsteilnehmer “
Die Verordnung eines Radfahrverbotes scheint allerdings ein schwieriges Unterfangen zu sein. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Radfahrer ganz normale Verkehrsteilnehmer sind und es schwierig ist, eine bestimmte Gruppe von einer öffentlichen Nutzung auszuschließen“, bremst Daniel Raffl von der Abteilung Verkehr der BH Imst die Erwartungen, „die reine Existenz einer Alternative, in diesem Falle der Radweg, ist zu wenig“. Er habe bereits die Exekutive um Erhebungen wie zum Beispiel die Eruierung der Unfallzahlen ersucht. Aber: „Das geht eben nicht in zwei Wochen.“ Einigkeit herrscht über das Ziel: Klarheit vor der nächsten Radfahrsaison.

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