EU-Besuch in Salzburg

Mit dem Rad die Stimmung eingefangen

Salzburg
21.10.2021 23:30
630 Gespräche hat Martin Selmayr, Vertreter der EU-Kommission in Wien, seit dem Sommer quer durch Österreich im Rahmen einer Radtour geführt. Diese führte ihn und Paul Schmidt von der Gesellschaft für Europapolitik zum Abschluss nach Salzburg. In der Landeshauptstadt war auch Zeit für einen „Krone“-Besuch.

Zwei Jahre lang will die EU im Rahmen ihres Zukunftsprozesses die Stimmung gegenüber dem Staatenbund bis in den letzten Winkel der Union einholen. Der Kommissionsvertreter in Österreich, der Deutsche Martin Selmayr, hat sich deshalb für eine Tour quer durchs Land auf das Rad gesetzt, um mit den Österreichern ins Gespräch zu kommen.

Ein Stopp der Salzburg-Etappe führte Selmayr und seinen Begleiter Paul Schmidt von der Gesellschaft für Europapolitik auch in die „Krone“-Redaktion. Dabei berichtete das „EU-Radler-Duo“ von 1900 bisher absolvierten Kilometern mit vielen Stimmungsbildern. „Wir versuchen zu den Leuten zu kommen, die sich sonst nicht aktiv mit der EU beschäftigen“, erklärt Selmayr.

Absoluten Schutz für den Wolf gibt es nicht
Die Stimmung gegenüber der EU sei quer durch die Bevölkerung grundsätzlich positiv, sagt Selmayr. Vor allem in Salzburg und Tirol gab es bei den Gesprächen aber ein dominierendes Thema: den Wolf. Dabei räumte Selmayr ein Missverständnis aus. Die EU verbietet trotz des strengen Schutzes nicht den Eingriff in den Wolfbestand. „Es gibt keinen absoluten Schutz. Die Kommission gibt nur Leitlinien vor“, erklärt der EU-Vertreter. Die jeweilige Regelung müsse dann auf regionaler Ebene gefunden werden. Deshalb begrüßt Selmayr auch die jüngste Salzburger Wolf-Verordnung. „Ich bin stolz auf die Politiker, dass sie sich da geeinigt haben“, sagt er.

Denn wer immer nur auf die EU zeige, mache es sich zu einfach. „Wenn man sich nicht einigen kann auf die nächste Ebene zu verweisen, das ist zu billig“, pflichtet Schmidt bei.

Das passiere gerade in der Politik immer noch zu häufig. „Erfolge werden nationalisiert, Misserfolge europäisiert“, meint Selmayr. Auch das hätten die Gespräche gezeigt: Die Schuldfrage interessiert die Bevölkerung nicht. „Die Leute wollen Ergebnisse sehen“, sagt Schmidt.

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