28.09.2021 17:00 |

Luegbrücke

Grüne mit 5-Punkte-Plan für Brennerautobahn

Die Verkehrssprecher der Grünen auf Tiroler Landes- und Bundesebene haben einen Fünf-Punkte-Plan zur Verkehrsreduktion auf der Brennerautobahn (A13) präsentiert. Statt sich auf die, aus Grünen-Sicht, „Scheindiskussion“ rund um Tunnel oder Sanierung der Luegbrücke einzulassen, will man dort beispielsweise Tempo 100 einführen oder eine einheitliche Mauthöhe von München bis Verona realisiert sehen.

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Damit stellten sich die beiden Verkehrssprecher am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck nicht hinter die Haltung von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der die Asfinag vor wenigen Wochen zu einer Tunnellösung drängte. Auch der Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die sich für die von der Asfinag präferierte Sanierungs-Lösung der Brücke aussprach, stärkten die grünen Verkehrssprecher im Nationalrat, Hermann Weratschnig, und im Landtag, Michael Mingler, damit nicht dezidiert den Rücken.

„Kein Lkw weniger durch das Wipptal“
Denn egal, ob die Brücke saniert werde oder letzten Endes ein Tunnel komme, fahre dennoch kein Lkw weniger durch das Wipptal, konkretisierten die beiden ihren eigenen Zugang zur Thematik. In diesem Kontext brandmarkte Weratschnig auch eine Resolution von 17 Bürgermeistern des Tiroler Wipp- und Stubaitals, in der diese von Asfinag und Bund „innovative Verkehrskonzepte“ forderten und die Brückensanierung nicht als ein solches ansehen, als „eine späte Entdeckung der Transitthematik“.

Niedrige Dieselpreise in Tirol
Ebenjene wolle man jetzt mit deutlicher grüner Handschrift grundlegend und nachhaltig angehen, so Weratschnig. Die Temporeduktion führe nämlich nicht nur unter anderem zu niedrigeren Emissionen, sondern vor allem auch zu mehr „Sicherheit und Flüssigkeit im Verkehr und zu weniger Staus“, strich Mingler heraus. Durch die Abschaffung des „Dieselprivilegs“, also der steuerlichen Förderung des Diesels vonseiten des österreichischen Staates, versprach man sich zudem rund 300.000 Lkw weniger pro Jahr auf der A13. „Derzeit fahren viele Lkw wegen des niedrigen Dieselpreises ganz bewusst durch Tirol“, sagte der Abgeordnete.

Klein-Lkw ins Visier nehmen
Ebenfalls zur Reduktion des Lkw-Verkehrs soll eine Erhöhung der Kontrolldichte von Klein-Lkw führen. „Damit könnte man viele überladene Lkw aus dem Verkehr ziehen und solche womöglich in Zukunft auch fernhalten“, so der Nationalrat. Dazu wolle man auch auf „automatisierte Vorab-Kontrollen“, etwa mit dem von der Asfinag forcierten „Weigh in Motion“ setzen, bei der Lkw bereits im Fließverkehr gewogen werden können.

Schulterschluss von Tirol, Südtirol und Bayern
Als letzte Bausteine zur Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung an der Brennerautobahn benannten Weratschnig und Mingler einen Schulterschluss von Tirol, Südtirol und Bayern betreffend einer einheitlichen Korridormaut und die schrittweise Umsetzung von Lärmschutzkonzepten, die die Asfinag bis Ende 2021 vorlegen werde, so der LAbg.

NEOS sehen „Scheinheiligkeit“
Für NEOS-LAbg. Andreas Leitgeb war der Plan der Grünen „an Scheinheiligkeit kaum noch zu überbieten“. Die Grünen hätten sich an NEOS-Ideen bedient, meinte er: „Korridormaut, Aufhebung des Dieselprivilegs und verstärkte Kontrollen von Klein-Lkw - allesamt sind sie NEOS-Forderungen“, polterte er in einer Aussendung. Den Grünen sei außerdem entgangen, dass Tempo 100 „schon seit vielen Jahren auf dem Großteil der Brennerautobahn“ gelte. Er sprach sich dennoch für Tempo 100 auf der gesamten A13 aus. Zudem forderten die NEOS „in den letzten Jahren immer wieder“ Lärmschutzmaßnahmen im Tiroler Straßennetz.

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