Es hätte böse ausgehen können! Doch ein Brand in einem Stollen der Kraftwerksbaustelle im Kühtai endete am Sonntag glimpflich. Die sechs Arbeiter, die sich umgehend in einem Rettungscontainer in Sicherheit gebracht haben, konnten die Krankenhäuser bereits verlassen und sind wieder auf der Baustelle.
Fast eine Milliarde Euro Bauvolumen, 35 Großmaschinen ständig im Einsatz und eine am Ende 113 Meter hohe Dammkrone: Auf der derzeit größten Ausbaubaustelle des Landesenergieversorgers Tiwag kann man nach einem halben Jahr Bauzeit bereits die Dimensionen des für Ende 2026 fertigen Projektes erahnen.
Am Sonntagnachmittag dann aber der große Schock, der die Bauarbeiten zumindest für kurze Zeit zum Erliegen brachte. Ein Bohrwagen war gegen 15.15 Uhr im Kontrollstollen in Brand geraten. Die Maschine befand sich laut Polizei in einer Vortriebstiefe von etwa 400 Metern. In kürzester Zeit war der Stollen stark verraucht. Die sechs Arbeiter – Männer im Alter zwischen 34 und 58 Jahren – flüchteten umgehend in einen der drei für solche Notfälle angedachten Rettungscontainer, wo sie für rund eine Stunde ausharren mussten.
Bergleute schon wieder auf Baustelle im Einsatz
„Der Brand wurde von der installierten Selbstlöschungsanlage erstickt, wodurch die Rauchentwicklung nachließ und eine Bergung durch die Feuerwehr möglich war“, berichtet die Polizei. Die Brandursache konnte rasch ermittelt werden. „Ein technischer Defekt an der Vortriebsmaschine war verantwortlich“, sagt Bauleiter Hannes Pircher. Durch den Defekt sei Hydrauliköl vom Motor angesaugt worden und es kam zu der starken Rausgasentwicklung. „Der entstandene Schaden ist aber sehr gering“, betont Pircher.
Bereits in der Nacht wurde die Brandstelle wieder freigegeben. Und auch alle Bergleute, die mit Verdacht auf leichte Rauchgasvergiftungen vorsorglich in die Spitäler nach Hall, Innsbruck und Zams gebracht wurden, wurden in der Nacht auf gestern bereits entlassen. „Sie sind wieder auf der Baustelle, haben zur Erholung aber einmal den halben Tag frei bekommen“, erklärte Pircher am Montagvormittag.
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.