Judo: Liebe statt Hass

Gegen Boykott! Araberin und Israelin umarmen sich

Olympia
30.07.2021 16:08

So geht es auch! Statt Boykott und Rücktritt trat Tahani Alqahtani aus Saudiarabien gegen die Israelin Raz Hershko an. Die beiden Judoka umarmten sich nach dem Kampf. „Ein wichtiger Schritt vorwärts im Zeichen von Respekt und Freundschaft“, schrieb der Internationale Judoverband (IJF) in seinem Statement. So kann der Sport den politischen Dimensionen entgehen und die olympischen Werte vertreten, meinten die „Dirigenten“ der Kampfsportart.

Dieses Mal ist alles anders, als im Falle von Fethi Nourine (ALG) und Tohar Butbul (ISR). Kein Rückzug, kein Hass. Die Siegerin Hershko schüttelt die Hand der Rivalin und im Zuge einer Halb-Umarmung hebt sie die Hand von Alqahtani in die Luft, sozusagen als Geste für eine Siegerin. Ein schöner Moment des Friedens, nur drei Tage nachdem ein Algerier und ein Sudanese vom Kampf mit dem israelischen Vertreter zurückgetreten waren. Im Budokan bekam die Geste viel Applaus.

Die beiden Judoka trafen in der -78-Kilogramm-Kategorie der Frauen aufeinander. Alqahtani war mit einer Wild Card in Tokio dabei, die Israelin Hershko ging als Favoritin in die Partie. Einige bezweifelten, dass ihre Gegnerin antreten würde. Doch es kam diesmal alles anders: Alqahtani trat an und zeigte damit olympischen Geist. Am Ende siegte die Israelin im Kampf der beiden, aber das wurde fast schon zur Nebensache.

Diplomatische Beziehungen besser
Die Diplomatie zwischen Saudiarabien und Israel veränderte sich in den letzten Jahren zusehends in eine positive Richtung. Auch mit den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde die Beziehung Israels viel besser.

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