Salzburgs wohl berüchtigtster Spielplatz befindet sich in der Hübnergasse im Stadtteil Riedenburg. Eine Internetseite verlieh ihm gar einen Schmähpreis. Mittlerweile steht nicht einmal mehr das Schaukelpferd auf der Mini-Spielfläche des Neubaus. Gut möglich, dass die Projektverantwortlichen überhaupt auf den Spielplatz verzichten - obwohl dieser eigentlich gesetzlich vorgeschrieben wäre.
Ein paar Quadratmeter Sand, Betonmauern, ein Schaukelpferd und daneben ein Stromkasten - die Bilder eines Wohnbaus in der Salzburger Hübnergasse machten im Frühling im Internet die Runde. Für die deutsche Scherz-Webseite „Made My Day“ war es gar der „deprimierendste Spielplatz 2021“ und hätte sogar einen Architekturpreis verdient. Mittlerweile sieht die mickrige Spielfläche noch trostloser aus. Das Schaukelpferd ist inzwischen abmontiert.
Genehmigungsverfahren läuft noch
Noch in diesem Sommer sollen die sieben Mietwohnungen und das Geschäftslokal des Bauvorhabens bezugsfertig sein, die „Krone“ berichtete. So wie der Spielplatz derzeit aussieht, ist er von den Behörden allerdings nicht genehmigt worden. So steht es auch im Baubescheid des Besitzers. Das Genehmigungsverfahren läuft noch immer.
„Es wird geprüft, ob eine sinnvolle Spielplatz-Gestaltung möglich ist“, heißt es dazu aus dem Büro von Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP). Um sich den Spielplatz ganz zu sparen, könnte der Bauträger auch eine Ausgleichsabgabe an die Stadt entrichten. Auch dies werde derzeit noch geprüft, heißt es auf Anfrage. In der jetzigen Form - ob mit oder ohne Schaukelpferd - wird der Spielplatz nicht genehmigt. Das hatte die Politik zumindest bereits im Mai gegenüber der „Krone“ versichert.
Der Spielplatz müsste 45 Quadratmeter haben
Gesetzlich vorgeschrieben sind für Bauten mit mehr als fünf Wohnungen Spielplätze mit einer Fläche von mindestens 45 Quadratmetern - inklusive einer Sandkiste, Rutsche, Schaukel und Sitzgelegenheiten. Ausnahmen, etwa die Aufteilung der Spielflächen, sind bewilligungspflichtig. Der Spielplatz muss im Freien sein, gefahrlos erreichbar sein und sollte sich in Sichtkontakt zu den Wohnungen befinden. All das trifft auf den mickrigen Spielplatz in der Hübnergasse nicht zu.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.