25-Jährige verzweifelt

„Keiner weiß, warum ich nicht mehr sehen kann“

Kärnten
26.07.2021 05:55

Von einem Tag auf den anderen veränderte sich für Petra Lagger und ihre Familie das Leben schlagartig. Die 25-Jährige aus Trebesing in Kärnten verlor plötzlich ihr Augenlicht, konnte nicht mehr gehen und sprechen. Ärzte wissen bis heute nicht, was der Oberkärntnerin fehlt.

„Mit einem leichten Schmerzdruck in der Zahnregion und einem Taubheitsgefühl in der Lippe hat im Mai 2019 alles angefangen“, erzählt die gelernte Zahnarztassistentin. Doch vier Tage später schlugen Petras Kolleginnen Alarm, als sie plötzlich bemerkten, dass eine Pupille stark verkleinert, die andere deutlich erweitert war. Ich wurde mit Verdacht auf Hirnblutung sofort ins Klinikum geliefert“, schildert Petra.

Mein ganzer Körper war taub“
Wochenlang lag die 25-Jährige im Spital, verlor – bis auf fünf Prozent – ihr Augenlicht, konnte nicht mehr gehen und sprechen. „Mein ganzer Körper war taub. Die Ärzte gaben mich nach unzähligen Behandlungen und einer Kopf-Operation auf, ich würde nicht mehr lange leben – hieß es.“

Doch Petra kämpfte sich, so gut es ging, wieder ins Leben zurück. „Ich war wie ein kleines Kind. Mit meinen Eltern lernte ich das Sprechen und die ersten Schritte wieder, mein Sehvermögen verbesserte sich nur um ein paar Prozent.“

Niemand weiß, woran Petra erkrankt ist
Bis heute wissen ihre Ärzte nicht, woran die Trebesingerin genau erkrankt ist. Sie habe eine Störung im Zentralnervensystem, mehr sei nicht bekannt. Unzählige Therapien muss Petra über sich ergehen lassen, damit sie die immer wieder auftretenden Rückschläge, die sie seit Jahren begleiten, ertragen kann. „Ich kann zwar wieder gehen, könnte aber wegen meinem Taubheitsgefühl immer wieder stürzen, mich kann man nicht mehr alleine lassen, ich bin ein Pflegefall - und niemand weiß, warum“, schildert sie verzweifelt. „Auch Atemprobleme sind ständige Begleiter.“

„Leute denken, dass ich angetrunken bin“
Mit Tränen in den Augen erzählt die Oberkärntnerin auch, wie sie von anderen behandelt wird. „Leute denken, dass ich angetrunken bin, weil ich plötzlich umfalle. Ich muss mir grausamste Meldungen anhören und werde von ehemaligen Freunden und Bekannten ignoriert. Das tut weh.“

Alles, was Petra will, ist, wieder gesund zu werden und zu wissen, woran sie erkrankt ist. „Ich brauche hoch dosierte und sehr teure Cannabistabletten, Vitamine und fast tägliche Therapien, die ich mir selbst finanzieren muss, was leider schwer ist, da ich wegen der Krankheit kein Einkommen habe und nur wenig Unterstützung bekomme. Es ist ein ständiger Kampf und eine Belastung, sich die teuren Medikamente zu finanzieren.“

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