Langsam ziehen sich die Wassermassen im Salzburger Pinzgau zurück. Was bleibt, sind enorme Schäden und Schicksalsschläge, wie in Mittersill oder in Uttendorf. Einsatzkräfte versichern: „Wir lassen niemanden allein.“
Es war ein Schock, als Karin Rattensberger und Werner Grundner am Dienstag aus dem Urlaub in ihr Haus in der Uttendorfer Tobersbachstraße zurückkehrten. „Bei uns stand das Wasser circa einen Meter in der gesamten Wohnfläche.“ Erst am Mittwoch konnte die junge Familie mit zwei Kindern mit dem Aufräumen beginnen – Rauriser Feuerwehrleute halfen mit. Die Nachbarn hatten noch vergeblich versucht, die Wassermassen aufzuhalten, erzählt Rattensberger. „Morgen kommt ein Sachverständiger und wird den Schaden begutachten. Es ist schon massiv, wir hoffen jetzt auf Hilfe.“
45 Häuser sind in Uttendorf schwer vom Hochwasser getroffen worden. Manche Nachbarn äußern auch Kritik an den Gefahrenplänen - sie standen nicht wie das Areal rund um den Badesee im roten Bereich: „Da wurde der Schutz nicht ganz fertig gedacht“, meint ein Uttendorfer.
„Die Menschen sind am Boden zerstört“
„Die Katastrophe hat uns die Grenzen aufgezeigt“, sagt Johann Enzinger. Der Bürgermeister von Bramberg spricht von enormen Schäden in der Infrastruktur - beispielsweise Wege und Brücken -, aber auch bei 23 Gebäuden. „Acht Gebäude standen komplett unter Wasser. Das löste auch viele Emotionen aus.“ Davon spricht auch Wolfgang Viertler, Mittersills Stadtchef: „Die Menschen sind am Boden zerstört.“
Während das Stadtzentrum nur knapp einer Katastrophe entging, erwischte es das Gewerbegebiet schwer. Viele Betriebe sind betroffen. Erst am Mittwoch konnte richtig mit dem Aufräumen begonnen werden: „Das Wasser ist jetzt großteils draußen. Das Bundesheer wird mithelfen. Wir tun jetzt alles dafür, damit es wieder sauber wird.“ Auch der mit Mineralölen kontaminierte Schlamm sei „im Griff“.
„Lassen niemanden alleine und tun das Maximum“
Einspurig passierbar ist mittlerweile die Bundesstraße nach Hollersbach. Die am Sonntag hochgehobene Hubbrücke konnte auch wieder gesenkt werden. Das geplante Stadtfest ist aber abgesagt. Viertler betont: „Wir lassen niemanden alleine und tun das Maximum.“
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