Idee zur Abkühlung

Kalter Almkanal und heißer Asphalt in der Altstadt

Salzburg
24.06.2021 21:30

Der „Krone“-Bericht über die immer mehr werdenden Asphalt-Flächen in der Altstadt löste eine breite Debatte an: Macht die Stadt zu wenig gegen Hitze-Pole? Während SPÖ und Neos den vermehrten Einsatz von mobilen Bäumen fordern, macht ein Salzburger Raumordnungs-Experte einen anderen Vorschlag: „Man könnte mit dem Almkanal kühlende Effekte schaffen.“

Für rund 150.000 Salzburger ab 16 Jahren ist die Hitze eine „starke oder sogar sehr starke körperliche Belastung“, macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nach einer Analyse auf Basis von Statistik Austria-Daten klar. Für weitere 80.000 Salzburger ist die Hitze eine Belastung: Also mehr als 200.000 Menschen in unserem Bundesland leiden unter den von Jahr zu Jahr steigenden Hitze-Tagen. Und der VCÖ sagt das, was die „Krone“ bereits in Berichten durchscheinen ließ: „Zum Schutz der Bevölkerung braucht es in den Städten und Gemeinden mehr kühlendes Grün und mehr schattenspendende Bäume.“

Der Almkanal könnte die Altstadt abkühlen

Dass die Altstadt mehr Abkühlung braucht, findet auch Wolfhart Fally. Der frühere Leiter des Instituts für Raumordnung und Präsident des Salzburger Stadtvereins hat im „Krone“-Gespräch sogar einen weiteren Vorschlag für mehr Abkühlung: „Man könnte an verschiedenen Plätzen den Almkanal hervorholen und nutzen, das hat einen kühlenden Effekt.“ Die Almkanal-Frische gibt es zurzeit nur am Universitätsplatz – dort zieht der schön geschaffene Kanal-Abfluss auch die Blicke von Altstadt-Besuchern an. Möglichkeiten gäbe es noch viele mehr, da sich die unterirdischen Kanäle durch die ganze Altstadt ziehen. Ideen dazu gab es bereits – beispielsweise in der Hofstallgasse nahe des Großen Festspielhauses.

Stadt sollte „Umdenken“

Ähnlich kritisch sieht Fally auch die Handhabe der Stadt zum Thema Klima: „Alle reden von der Erderwärmung. Und, dass die Stadt gerade gegen Hitze-Pole etwas tun müsse. Auch wenn Bäume der Meinung nach nicht zum römischen Zuschnitt der Stadt passen, müsste es vielleicht hier ein Umdenken geben.“

Gerade am Kajetanerplatz, der gerade zur nächsten Asphalt-Sünde gestaltet wird, sei eine Baum-Bepflanzung bereits angeregt worden, weiß Fally. Jedoch ergebnislos. Weil auch argumentiert wurde, dass Bäume zu viel Platz bräuchten: Offenbar zwölf Kubikmeter Erde für einen einzigen Baum. Obwohl an der Seite des Justizgebäudes noch einige wenige Bäume stehen, gibt es laut Fally „für so einen großen Platz zu wenig Schatten“.

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