Nach den Angriffen auf die Moschee in Graz werden nun immer mehr Hintergründe bekannt. Der Täter soll einen psychisch verwirrten Eindruck gemacht haben. Die Kritik des Imams, man habe zu spät gehandelt, weist die Polizei zurück. Die Politik drängt auf rasche Aufklärung.
Wie berichtet, ist es diese Woche zu einer Serie von Angriffen auf die bosnische Moschee in Graz gekommen. Ein Mann urinierte am Mittwoch demonstrativ an die Fassade des Gebetshauses. Am Tag davor war er mit seinem Mercedes mehrmals über das Gelände gerast und hatte so die Gemeinde in Angst versetzt.
Laut der Polizei ist der Angreifer ein 32-jähriger Kroate aus dem Bezirk Graz-Umgebung. „Er wurde einem Polizeiarzt vorgeführt, der die Einweisung in ein Krankenhaus angeordnet hat“, sagt Polizeisprecher Heimo Kohlbacher.
Was ihn zu seinen Taten getrieben hat, ist unklar. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) wurde eingeschaltet. Es werde „in alle Richtungen“ ermittelt, sagt Kohlbacher. Derzeit gebe es aber keinen Hinweis auf eine politisch oder religiös motivierte Tat.
Polizei weist Vorwürfe zurück
Dass, wie vom Imam kritisiert, nichts unternommen wurde, um die Moschee zu schützen, wird von der Polizei zurückgewiesen. Seit Herbst würden sensible Einrichtungen laufend überwacht. Details will man aus einsatztaktischen Gründen jedoch nicht bekannt geben.
Politik fordert lückenlose Aufklärung
Der für Integration zuständige Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) zeigt sich bestürzt über die Vorfälle: „Ich hoffe, dass alles rasch aufgeklärt wird!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.