Herbert Walser-Breuss

Ein Ausnahme-Trompeter im Portrait

Vorarlberg
23.05.2021 06:55

Er sucht nicht das Rampenlicht - umso heller strahlt das Wirken von Ausnahme-Trompeter Herbert Walser-Breuss, sei es als Virtuose, Genre-Sprenger oder Musik-Pädagoge.

Auch wenn er sein Licht gerne unter den Scheffel stellt - Herbert Walser-Breuss ist eine der prägenden Musiker-Persönlichkeiten des Landes, der gleich mehrere „Szenen“ mitprägte und zudem als Musik-Pädagoge seit Jahrzehnten Basisarbeit leistet. „Weniger ist mehr“ ist sein Lebensmotto, welches er als Mensch und auf der Bühne umzusetzen pflegt. Nicht aus Koketterie - jeder Musikliebhaber des Landes kennt und schätzt sein Können - sondern als Bekenntnis zum Ensemble und/oder der Idee.

Nachdem er erst eher zufällig zur Musik kam („Mein Vater war bei der Blasmusik, da waren gerade ein paar Hörner zu vergeben“) folgte eine Ausbildung am hiesigen Konservatorium und am Mozarteum. Mittlerweile ist er der Unterrichtende und bezeichnet diese Arbeit als „sehr sexy“: „Ich betreue am Gymnasium Musical-Projekte und bin jedes Mal baff, was da an Kreativität freigesetzt wird. Die Arbeit am Konservatorium ist nicht weniger spannend. Ich versuche, die stilistische Bandbreite der Trompete zu vermitteln - ein schier unendliches Betätigungsfeld.“Barock und Jazz-RockKaum enden wollend ist auch seine stilistische Bandbreit als Interpret. „Ich hörte schon als Jugendlicher sowohl Jazz und Klassik, aber auch Art-Rock (“Van der Graaf Generator„), Electronic-Pioniere wie “Kraftwerk„ oder clevere Post Punk-Bands wie die “Dead Kennedys„, meint der vom sturen Bildungsbürgertum offenbar seit jeher unbeeindruckte 54-jährige.

Seine musikalische Vita würde diesen Rahmen sprengen. Die fast 100 CDs, die die Mitarbeit bei unzähligen Jazzbands und Formationen für “Alte Musik„ (vor 1800), Konzerte mit Weltstars wie Nikolaus Harnoncourt (“Concentus Musicus„) und auch eigene Electronic-Ambient-Projekte (“Musizieren mit DJ’s ist eine Herausforderung„) beinhaltet.

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Ich hatte das Gefühl, dass vieles ganz leise verschwindet, seien es Menschen, Formationen, Konzertreihen, Lokale oder auch Gewohnheiten

Trompeter Herbert Walser-Breuss

Auch das von Herbert Walter-Breuss mitbegründete Barockorchester „Concerto Stella Matutina“ - eine der wenigen Formationen, die nach der Pandemie mit intensiven Konzertserien die Publikumsbeschränkungen ausglich - ist eine überregionale Größe und gewann den deutschen Echo-Nachfolger „Opus Klassik“. Die Pandemie machte aber auch Herbert Walter-Breuss zu schaffen: „Ich hatte das Gefühl, dass vieles ganz leise verschwindet, seien es Menschen, Formationen, Konzertreihen, Lokale oder auch Gewohnheiten“, erzählt der nicht nur musikalisch intuitiv (re)agiernde Liebhaber schwerer Sudokus. Halt gab und gibt dem dreifachen Vater seine Familie und seine nicht versiegende Neugier: Das neu gegründete „Laterne-Quartett“ bastelt nämlich gerade an einer ersten Veröffentlichung. Auf dass uns ein weiteres High-Light aufgeht...

Raimund Jäger
Raimund Jäger
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