Ausgezeichnet

Von jungen Visionären, denen die Zukunft gehört

Tirol
17.05.2021 18:00

Sie wandeln den Begriff „Lost Generation“ in „Best Generation“ um, die Schüler der Tiroler HTL. Ihre Corona-Diplomarbeiten sind visionär, kreativ und wurden nun zurecht ins Scheinwerferlicht gestellt.

Zugegeben, ein hartes Jahr auch für Schüler. Aber es wäre noch härter, das Geleistete nicht zu würdigen. Den Maturanten der sechs Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) in Tirol steht dafür eine Bühne zur Verfügung, gebaut vom „Förderverein Technik Tirol“ zur Einreichung ihrer Diplomarbeiten. „Be the Best 2021“ hieß der heurige Contest. „Ich bin überwältigt“, betont Désirée Stofner von der WK Tirol, „23 Einreichungen im Corona-Jahr“. Neun davon hatten die Möglichkeit, ihre Arbeit in einem Video einer Fachjury zu präsentieren, vier kamen auf‘s „Stockerl“.

Natur im Mittelpunkt
Zweimal Platz 3: Sarah Zangerle und Peter Kurz von der HTL Imst waren ob der Nachricht ganz aus dem Häuschen. Als solches kann man das, was sie planten, allerdings nicht bezeichnen. Sie beschäftigten sich mit der Metamorphose des Hotels „Tramserhof“ in Landeck in ein Naturhotel. „Dabei haben wir uns mit dem Tourismus der Zukunft auseinandergesetzt“, sagt Sarah, „spannend war die Vielseitigkeit des Projektes“. Eine Umfrage lieferte dem Duo die Erkenntnis, was der Gast künftig will: Nachhaltigkeit, Regionalität und vor allem soll die Natur im Mittelpunkt stehen. Baumhäuser und Suiten am Wasser und auf Pfählen als Teil des futuristischen Konzeptes begeisterten auch die FH Kärnten, die das Projekt zum Österreichsieger kürte.

Ihr Konzept zum Stapeln von Bohrer-Rohlingen für die Firma Ceratizit in Reutte brachten Luka Ehrenstrasser und Christopher Ladner von der HTL Jenbach aufs Podest. „Bisher wurde dieser Arbeitsschritt händisch gemacht. Wir haben dafür jetzt eine halbautomatische Anlage konzipiert, konstruiert, berechnet und auch ein Testprogramm geschrieben“, schildert Luka. Ihre Erfindung sorgt nicht nur für effizienteres Arbeiten, sondern auch für mehr Sicherheit. „Wir sind echt stolz darauf“, meint Luka. Und auch Ceratizit dürfte mit den Diplomanden zufrieden sein. Denn schon bald soll ihre Maschine gebaut und eingesetzt werden.

Projekt für Bergrettung
Platz 2: „Sie haben meine größte Wertschätzung“, so Helmut Stecher, Direktor der HTL-Anichstraße. Gemeint sind Luca Reichenfelser, Mercedes Grasser, Markus Dornauer und Rafael Holzknecht. „BergFlex“ heißt ihre neue Konstruktion für den Transport eines auf einer Gebirgstrage liegenden Patienten im Einsatzfahrzeug der Bergrettung, die in Praxis-Kooperation mit der Firma Achleitner und der Bergrettung Tirol entwickelt wurde. Das Team hat den Innenraum des Transportfahrzeuges so umgestaltet, dass zudem auch noch Mannschaft und Geräte Platz haben. Erste Prototypen wurden bereits gebaut, die beiden Ortsstellen Alpbachtal und jene von Schwaz haben das System bereits bestellt.

Im Labor viel gelernt
Platz 1: Keinem geringeren Thema als der Grundlagenforschung zur Krebsbehandlung widmeten sich die Siegerinnen von „Be the Best 2021“, Lisa Egger und Miriam Miedl. Die Schülerinnen der HTL Kramsach erforschten mit Unterstützung des Urologielabors in Innsbruck, wie sich Antiandrogene und Androgene wie Testosteron auf die Bildung von bestimmten Proteinen in Prostatakrebszellen auswirken. Diese Proteine beeinflussen die Energieversorgung und damit auch Wachstum und Überlebenschancen der Krebszellen. „Aus der Schule haben wir schon viel gewusst, aber wir haben auch im Labor einiges gelernt“, erzählen die Schülerinnen. Beide zieht es nach der Matura in die Wissenschaft: Lisa wird Molekularmedizin studieren, Miriam technische Physik und Wirtschaftswissenschaften.

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