Gemeinden fordern:

Bremse für die Raser-Strecke

Salzburg
21.04.2021 06:30
Die Lamprechtshausener Bundesstraße im nördlichen Flachgau ist bei den Einheimischen als „Todesstrecke“ bekannt und macht ihrem Namen alle Ehre: In den vergangenen drei Wochen starben vier Menschen bei Verkehrsunfällen. Jetzt reicht es den Bürgermeistern. Sie fordern unter anderem strengere Kontrollen.

Auf der B156 kracht es regelmäßig. Zuletzt am Dienstagmorgen im Frühverkehr. Dieses Mal blieb es bei einem Blechschaden. Doch erst am Tag zuvor starb ein 31-jähriger Autofahrer bei Nußdorf, nachdem er gegen einen Lkw geprallt war. Drei Wochen zuvor fanden drei Männer den Tod, als sie von der Fahrbahn abkamen. In vielen Fällen spielt überhöhte Geschwindigkeit eine Rolle. Am Wochenende wurde ein Raser mit 193 Stundenkilometern gemessen. Erlaubt ist auf der Strecke Tempo 100, teilweise gilt gar eine 80er-Beschränkung samt Überholverbot.

Überholverbot, Kreisel und Radar-Kontrollen
Den anliegenden Gemeinden reicht es jetzt. Georg Djundja (SPÖ), Bürgermeister der Stadt Oberndorf, fordert vom Land ein umfassendes Verkehrssicherheitskonzept. „Die B156 muss dringend entschärft werden. Regelmäßig aufgestellte Radarkästen können eine gezielte Maßnahme gegen Temposünder sein“, erklärt Djundja. Weitere Möglichkeiten seien ein weitgehendes Überholverbot sowie ein Kreisverkehr bei der Abbiegung Oberndorf Süd.

Für Tempo-Kontrollen spricht sich auch die Gemeinde Anthering aus. Nach dem Unfall mit drei Todesopfern beim Ortsteil Acharting wurde ein Dringlichkeitsantrag der SPÖ einstimmig angenommen: Das Land möge mehrere Radarboxen aufstellen und die Polizei verstärkt kontrollieren. „Es gibt nichts Effektiveres als rigorose Überwachung. Raser gehören rausgefischt und der Führerschein abgenommen“, betont Bürgermeister Johann Mühlbacher (ÖVP), der sich in einem Brief an seinen Parteikollegen Verkehrslandesrat Stefan Schnöll wendet.

Das Land lässt bereits Maßnahmen prüfen
Der lässt bereits seit März Maßnahmen erarbeiten, um die Sicherheit auf der Raser-Strecke zu erhöhen. „Auf der Strecke gibt es Handlungsbedarf“, sagt Schnöll. Erste Ergebnisse sollen Mitte Mai auf dem Tisch liegen.

Nicht die Straße, sondern die Verkehrsteilnehmer seien das Problem, findet Nußdorfs Bürgermeisterin Waltraud Brandstetter (ÖVP): „Das massive Problem sind Raser und Überholer. Kontrollen könnten hier helfen.“

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