Keine Konsequenzen

WAC: Kung-Fu, Handbruch und die Trainerfrage

Kärnten
06.04.2021 11:40

- 1:8 und gute Nacht! Abschied nehmen heißt’s für WAC - von Platz 2 und den großen Ambitionen in der Meisterrunde.
- Rapid fügt Liendl & Co. höchste Bundesliga-Pleite zu.
- Bitter: Leitgeb brach sich die Hand!
- Konsequenzen gibt‘s keine. Noch nicht. Aber Präsident Riegler rudert in Trainerfrage zurück.
- Spieler hatten be Debakel “ihr eigenes Projekt“!

Die offizielle Pressekonferenz nach dem 1:8-Debakel. Ein Journalist fragt den völlig geknickten Roman Stary: „Hat der Lochoshvili psychische Probleme?“ Der WAC-Trainer zuckt zusammen, bleibt diplomatisch: „Das will ich so nicht sagen. Aber wenn man dreimal in 23 Spielen ausgeschlossen wird, sagt das ja alles. . .“

Sie war der Anfang vom Ende der Wolfsberger – die völlig irre Kung-Fu-Attacke des Georgiers (der den Ball treffen wollte) gegen den Nacken von Rapids Kara (29.). Die Lochoshvili die rekordverdächtige dritte Rote Karte in nur einer Saison (1978/79 gelang das zuletzt Gustl Starek!) einbrachte – und die WAC in die höchste Niederlage der „Neuzeit“ schlittern ließ. . .

„Ja, sie war zwar ausschlaggebend für diese historische Pleite – aber wir haben uns aufgegeben, haben uns ergeben. Die Körpersprache war katastrophal. Das war wie Harakiri“, wusste Goalie Alex Kofler, der ja noch als Einziger versucht hatte, seine Elf im Spiel wachzurütteln.

Denn Michi Liendl tauchte 90 Minuten unter: kein Sterbenswörtchen, kein Zeichen – in einer Phase, in der die Truppe ihren Kapitän gebraucht hätte! Auch Routinier Mario Leitgeb verstummte wie der Rest, hatte aber andere Sorgen: Er brach sich das Kahnbein in der linken Hand! Eine Operation droht.

Symptomatisch für den Zerfall war dann die wohl kurioseste Szene überhaupt: Von Minute 65 bis 66 spielte WAC wieder zu elft – Röcher war irrtümlich nicht zum Wechsel gegangen. Schiri Altmann reagierte gar erst nach Zurufen von außen. „Das hat genau zu unserem unfassbaren Auftritt gepasst“, sagte Stary.

Und das Kuriositäten-Kabinett erweiterte Pechvogel „Johnny“ Scherzer – zwei Eigentore (zum 1:6 und 1:8 ) waren bislang noch keinem in der Bundesliga-Geschichte gelungen. „Es war inferior von der ersten bis zur letzten Sekunde“, gestand Liendl.

Der von vielen erträumte Platz zwei rückte mit der siebenten (!) Heimpleite damit in unerreichbare Ferne. Was nun auch WAC-Präsident Dietmar Riegler wieder zum Nachdenken brachte. Zuletzt hatte er Stary ja noch den Rücken gestärkt, alle Trainer-Gespräche ad acta gelegt. „Ich muss sie nun wohl doch vorantreiben - dieses Team braucht eine starke Hand“, seufzt Riegler.

Was es aber wohl viel mehr bräuchte, wären starke, dem Cheftrainer hörige (und nicht auf eigene Faust agierende!) Führungsspieler - die waren es, die total ausließen! „Wir hatten ausgemacht, nach der Pause bei 1:2 auf Konter zu spielen - aber manche hatten ihr eigenes Projekt. Auch das wurde knallhart angesprochen“, betont Stary. 

Gibt’s direkte Konsequenzen? Riegler: „Nein, aber ich lege jetzt auch jedem Spieler die Rute ins Fenster. Alle sind gefordert!“ Immerhin entschuldigten sich die Akteure beim Boss direkt. . .

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