Minus in Tirol, aber:

Illegale Migration macht keine „Corona-Pause“

Tirol
11.03.2021 11:09

In Zeiten von Corona ging das Thema Illegale Migration fast schon unter - was aber noch lange nicht heißt, dass es sie nicht nach wie vor gibt: In Tirol wurden im Vorjahr insgesamt 3288 unrechtmäßige Einreisen bzw. Aufenthalte verzeichnet. Das ist ein Rückgang von 4,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Diese und viele weitere Details gab die Tiroler Polizei am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck bekannt.

Jahrelang zeigte die Kurve steil nach oben, ehe 2016 die Aufgriffszahl mit fast 12.000 den absoluten Höhepunkt erreichte. Seither wurden wieder Rückgänge verzeichnet. 2017 waren es 7406, ein Jahr darauf 5014 und im Jahr 2019 dann 3450. Die Bilanz für das abgelaufene Jahr 2020 im Detail:

  • Die Tiroler Polizei hat im Vorjahr mit einer Aufgriffszahl von 3288 unrechtmäßig eingereisten bzw. unrechtmäßig aufhältigen Fremden einen Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber 2019 verzeichnet. Österreichweit verzeichnete die Polizei 21.861 Aufgriffe (plus 12 Prozent).
  • Insgesamt 245 Fremde aus 37 verschiedenen Nationen stellten in Tirol einen Asylantrag (minus 27,7 Prozent).
  • Aufgrund von Rückübernahmeabkommen bzw. aufgrund von Einreiseverweigerungen wurden von Deutschland 1655 und von Italien 52 Fremde rückübernommen und fremden- bzw. kriminalpolizeilich überprüft. 102 Migranten wurden von Tirol nach Italien zurückgeschoben, acht nach Deutschland und fünf in die Schweiz.
  • 28 Schlepper gingen den Fahndern im Vorjahr in Tirol ins Netz.
  • Die Liste der Länder, aus denen die ertappten illegalen Migranten stammen, ist lang. Rang eins nimmt - wie bereits 2019 - Nigeria ein (325 Personen). Auf den Plätzen dahinter folgen Albanien (320), Marokko (296), Pakistan (185) und Afghanistan (170).
  • Bei 2664 der aufgegriffenen Illegalen handelte es sich um Männer, bei 497 um Frauen. Die Zahl der Kinder unter 14 Jahre lag bei 127.
  • 2062 Illegale wurden auf der Straße aufgegriffen (127 davon in internationalen Reisebussen) - die restlichen 1226 reisten per Bahn. Nur zwei Personen wurden auf Güterwaggons ertappt.

Mehr Anlandungen an Italiens Küste
Die rückläufigen Aufgriffszahlen seien laut Polizei trotz deutlich steigender Anlandungen von Migranten über die Mittelmeerroute in Italien (23.461 im Jahr 2018, 11.487 im Jahr 2019 und 34.163 im Jahr 2020) in erster Linie auf die eingeschränkte Mobilität und die starken Kontrollmaßnahmen (temporäre Grenzkontrollen im Frühjahr sowie die gemeinsamen gesundheitsbehördlichen Kontrollen in den Grenzbereichen) zurückzuführen.

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