Neue Energiepioniere

Für das Klima gibt es keine Impfung

Tirol
09.02.2021 19:00

Die Omnipräsenz der Pandemie überlagert andere existenzielle Themen wie beispielsweise den Klimaschutz. Den Tirolern ist aber offensichtlich klar, dass es gegen den Klimawandel keine Impfung gibt: Ein Drittel der österreichweit neuzertifizierten Klima- und Energiemodellregionen (KEM) finden sich in Tirol wieder. Landesweit ist das mehr als eine Verdoppelung.

Die Weltklimakonferenzen sollten die Grundlage zur Rettung unseres Planeten liefern. Die Kosten sind enorm, die Ergebnisse kosten meist nur ein Lächeln. Schon längst ist klar: Richten müssen es die kleinen Zellen wie etwa die KEM, die Klima- und Energiemodellregionen. Sie wurden vor gut zehn Jahren vom Österreichischen Klima- und Energiefond ins Leben gerufen. Ein Zusammenschluss von Gemeinden mit der Zielsetzung, Energieressourcen in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln mit der Vision, fossile Energieträger völlig zu verbannen.

Energetischer Quantensprung
In Tirol haben sich bisher vier KEM gebildet – Betonung auf bisher. Im Jänner passierte ein Quantensprung: Mit fünf neuzertifizierten Regionen (Klimafit Wipptal, „KUUSK - Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl“, „Westliches Mittelgebirge“, „Naturparkregion Lechtal - Reutte“ und „Zwischentoren“ wurden die Energieverbünde in Tirol mehr als verdoppelt, ein Drittel der österreichweiten Deputanten. Und: KEM Landeck geht in die Verlängerung, der Bezirk Imst (größte KEM) bereits zum zweiten Mal.

Außerfern war bisher fast ein weißer Fleck
Gerade das Außerfern war bisher mit nur zwei e5-Gemeinden (von insgesamt 37 Gemeinden) quasi ein ökoenergetisches Entwicklungsland. Nun hat man auch dort offensichtlich erkannt, dass es gegen den Klimawandel keine Impfung gibt. „Wir haben uns entschlossen, mit den KEM ,Zwischentoren‘ (Biberwier bis Heiterwang) und ,Naturparkregion Lechtal-Reutte‘ (Vils bis Steeg) zwei Zellen zu definieren, weil sie leichter zu lenken sind“, erläutert Günter Salchner, Chef des REA (Regionalmanagement Außerfern) und Koordinator des Bewerbungsprozesses. Für das Tannheimertal und die Gemeinden Höfen und Weißenbach ist dies (noch) keine Thema. „Wir haben momentan andere Investitionsprioritäten“, sagt Höfens BM Vinzenz Knapp.

Zwei Bürgermeister mit enormem Engagement
In den zwei neuen KEM herrscht hingegen Aufbruchstimmung. Nicht unwesentlich beteiligt daran ist der neue, junge BM von Holzgau, Florian Klotz: „Mega! Ich bin hauptsächlich deswegen in die Gemeindepolitik gegangen.“ Klotz, der sogar Energiewirtschaft studiert hat, ist Feuer und Flamme und war auch im Vorfeld treibende Kraft. Niemand zweifelt, dass viel menschliche Energie frei wird, um Themen wie Photovoltaik, Mobilität oder E-Car-Sharing voranzutreiben. Auch die Öffentlichkeitsarbeit sei eine zentrale Aufgabe. Dies sieht auch die treibende Kraft im „Zwischentoren“ Stefan Lagg, BM von Lermoos, so: „Unsere favorisierten Themen sind thermische Sanierung von Kommunalgebäuden, Photovoltaik und die E-Mobilität.“ Dass man es in beiden Paktregionen ernst meint, drücken beide unisono aus: „Wir möchten gerne einen Modellregionsmanager in Vollzeit anstellen!“

Ab 2022 werden Nägel mit Köpfen gemacht
Seit dem Jänner befindet man sich in der Konzeptphase, die zum Ziel hat, die Maßnahmen exakt zu definieren. Im nächsten Jahr folgt die zweijährige Umsetzungsphase, in der Nägel mit Köpfen, beispielsweise Dächer mit PV-Zellen, gemacht werden. Die Förderhöhe beträgt bis zu 145.000 € jährlich, 25% der Fördersumme kommen aus der Region.

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