Lage verbessert

Bereits 3426 Tote in Alters- und Pflegeheimen

Österreich
04.02.2021 13:35

3426 Menschen sind in Österreichs Alters- und Pflegeheimen bislang an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das macht 43 Prozent aller Corona-Todesfälle aus. Nach besonders schwierigen Monaten Ende des Vorjahres habe sich die Infektionslage in den Einrichtungen jedoch „in den letzten Wochen ganz erfreulich“ verbessert, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Habe es im Dezember noch knapp 4900 infizierte Bewohner in Heimen gegeben, seien es derzeit 882.

Der erste Durchgang der Impfungen in den Heimen ist laut dem Gesundheitsminister weitestgehend abgeschlossen, in jenen Heimen, in denen es „ein akutes Infektionsgeschehen“ gegeben hatte, mussten die Immunisierungen verschoben werden. Er rechnet bei den Heimbewohnern mit einer Impfquote von 80 bis 90 Prozent. Sie sei damit „viel höher, als wir bisher geglaubt haben“, so Anschober.

15 Prozent der Über-85-Jährigen mindestens einmal geimpft
Etwa rund 74.000 Menschen leben in Österreich in Alters- und Pflegeheimen, 800 der insgesamt 900 Heime seien bereits durchgeimpft, zog Andrea E. Schmidt, Gesundheitsökonomin der Gesundheit Österreich, eine Zwischenbilanz. Bisher wurden 54.933 Menschen über 80 Jahren in Österreich geimpft, davon sind 33.806 sogar über 85 Jahren. Somit wurden 15 Prozent der Bevölkerung über 85 Jahren mindestens einmal geimpft, sagte Schmidt. Gerade bei Über-85-Jährigen verläuft eine Covid-19-Erkrankung oftmals tödlich.

„Wer die Gesamtbevölkerung schützt, schützt auch die vulnerabelsten Gruppen“, dies sei die klare Botschaft, so die Expertin. Mit den Impfungen würde der Anteil der Menschen in Alters- und Pflegeheimen, die an den Folgen einer Coronavirus-Infektion sterben, von 18,9 auf 3,6 Prozent zurückgehen. Die Gesamtletalität der Bevölkerung könnte durch die Impfungen ebenfalls sinken - und zwar von 1,9 auf 1,3 Prozent.

Pflegeheime: „Brauchen zusätzliches Personal“
Einblick gewährte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) hinsichtlich der Infektionslage in den Vorarlberger Heimen. Mittlerweile gebe noch acht positive Bewohner und keine Cluster. Wiesflecker kritisierte, dass es in den Pflegeheimen zu wenig diplomiertes Personal gibt. „Wir brauchen zusätzliches, unterstützendes Personal“, sagte die Landesrätin. Außerdem fehlt es den Mitarbeitern an der ihnen zustehenden Anerkennung. Die Impfquote beim Personal liegt in Vorarlberg bei 53 Prozent.

Impfung „wahnsinnig viel Aufwand“
Hoffnung, „dass mit der Impfung bald ein bisserl Normalität wiederkommt“, machte sich Sandra Schober, Heimleitung Haus der Barmherzigkeit Graz. Die Durchführung der Impfungen bedeute „wahnsinnig viel Aufwand“. Dass unter der ersten Gruppe der Geimpften auch Mitarbeiter aus Heimen und Gesundheitspersonal waren, habe bei vielen den Eindruck entstehen lassen, dass die Impfungen bei diesen Personen getestet werde, um zu sehen, ob sie funktionieren. Das erkläre auch die teilweise geringere Impfbereitschaft beim Personal.

„Hunderttausende Anmeldungen“ für Eintrittstests
Anschober hat sich am Rande einer Pressekonferenz am Donnerstag auch zum Thema Eintrittstests geäußert. Der Montag bringt quasi das Comeback dieser Option. Nach der Bekanntgabe, dass für dann wieder mögliche Friseurbesuche und die Inanspruchnahme körpernaher Dienstleister ein maximal 48 Stunden alter negativer Test nötig ist, habe es „Hunderttausende zusätzliche Anmeldungen bei den Teststraßen in Österreich gegeben“, sagte der Gesundheitsminister.

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