Weiter Fernunterricht

Zick-Zack-Kurs für Schulen sorgt für viel Ärger

Steiermark
18.01.2021 06:00

Noch lange keine Normalität für die steirischen Schulen: Das Distance Learning geht weiter, die Semesterferien werden um eine Woche vorverlegt - für viele ist das eine organisatorische Herausforderung. Auch in den Kindergärten ist noch kein Regelbetrieb in Sicht, das Betreuungsangebot soll aber auch in den Ferien sichergestellt werden.

Eine Woche wie ein Wellental. An den Schulen gibt es bis zu den Semesterferien keinen Präsenzunterricht, hieß es schon zu Wochenbeginn. Stimmt nicht, der Start wird nur eine Woche, auf 25. Jänner, nach hinten verschoben, verkündete am Mittwoch Minister Heinz Faßmann. Und nun also doch: Das Distance Learning geht weiter, dafür finden die steirischen Semesterferien schon früher, vom 8. bis 14. Februar, statt.

„Hin und Her macht nur falsche Hoffnungen“
„Es bringt niemandem etwas, wenn sich alle drei Tage die Regeln ändern. Dieses ständige Hin und Her macht nur falsche Hoffnungen“, sagt AHS-Landesschulsprecherin Mira Debelak. Aus virologischer Sicht sei die Entscheidung der Regierung verständlich - es fehle aber für alle die Planbarkeit.

Auch Puya Ghasemi kritisiert den „Zick-Zack-Kurs“, gerade für Berufsschüler, die er vertritt, sei die Situation schwierig. Im Vergleich zum Herbst werde noch mehr vom Unterricht vor Ort Abstand genommen. „Wichtig ist, dass die Lehrabschlussprüfungen normal stattfinden können. Hier wären Vorbereitungskurse gut, damit kein Lehrling auf der Strecke bleibt.“

Große Sehnsucht nach Normalität
Die Sehnsucht nach der Rückkehr in die Klassen ist groß. Das gilt auch für die Schüler von Josef Wieser, dem Direktor des Leibnitzer Gymnasiums. „Wenn etwa Oberstufenschüler zu Schularbeiten kommen, merkt man, wie froh sie über diese sozialen Kontakte sind.“

Das Betreuungsangebot in der Schule werde bei Wieser nur von einer Handvoll Eltern in Anspruch genommen. „Durch die neue Virus-Mutation sind sie merklich vorsichtiger geworden.“

„Manche fordern uns sogar zu Protesten auf“
Wie froh viele Mütter und Väter dennoch über diese Möglichkeit sind, berichtet Ilse Schmid vom Elternverein-Landesverband. Es sei auch dezidiert erlaubt, Kinder in den Schulen betreuen zu lassen, betont sie. Dass das Distance Learning nun weitergeht, sei für einen Großteil der Eltern nicht erfreulich. „Manche fordern uns sogar zu Protesten auf.“ So weit gehe man nicht.

Ferien-Vorverlegung als Herausforderung
Die Vorverlegung der Ferien wirft die Urlaubsplanung vieler Eltern über den Haufen. Für die Schulen bedeutet sie laut Wieser eine administrative Herausforderung, „aber das sind wir ja schon gewohnt“. Schwieriger sei für die Lehrer oftmals die Benotung der Schüler im Ausnahmezustand - ein Umstand, den alle „Krone“-Gesprächspartner erwähnen. Minister Faßmann plädiert ja für „Milde“.

Bald Anmeldungsstart für Ferienunterricht
Auch der Regelbetrieb in den Kindergärten ist vorerst aufgeschoben. Die Semesterferien werden auch hier eine Woche vorverlegt. Laut dem Büro von Landesrätin Juliane Bogner-Strauß wird „an einer Lösung für Kinder, die einen Betreuungsbedarf haben, gearbeitet“. Rund die Hälfte der steirischen Einrichtungen haben ohnehin in den Ferien geöffnet. Zudem hat der Bund für die ersten acht Schulstufen einen Ergänzungsunterricht in den Ferien vorgesehen, die Anmeldung soll bald starten.

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