Aktuelle Analyse

Corona im Abwasser: Die Kurve zeigt nach unten

Tirol
31.12.2020 11:00

Flächendeckend wird in Tirol das Abwasser auf Corona untersucht. Die Analysen erlauben einen Blick in die Zukunft. Und der zeigt: Es geht mit den Fallzahlen weiter abwärts. Für einen Anstieg nach den Weihnachtsfeiertagen gibt es - im Gegensatz zu Allerheiligen - keine Anzeichen. 

Die Zahl der Neuinfektionen ist zuletzt wieder gestiegen – eine Folge geringerer Testaktivität nach Weihnachten. Doch während die Tests das Infektionsgeschehen der vergangenen Tage abbilden, ist die Abwasseranalyse in der Lage, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Und die sieht nicht allzu düster aus: Denn die Kurve zeigt nach unten.

Eine Woche im Voraus
„Die vorliegenden Daten zeigen zweierlei: Erstens, der Lockdown wirkt. Und zweitens: Die Weihnachtsfeiertage haben kein Ansteigen der Fallzahlen nach sich gezogen“, erläutert Herbert Oberacher vom Institut für Gerichtsmedizin der Med-Uni Innsbruck. Bis zu einer Woche kann die Abwasseranalyse in die Zukunft blicken und Entwicklungen der Corona-Fallzahlen voraussagen – und zwar unabhängig von Symptomen und ob viel getestet wird oder wenig.

Pilotprojekt ausgebaut
Bereits im vergangenen Mai hat das Land ein erstes Pilotprojekt für den Nachweis und die Überwachung von SARS-CoV-2 Infektionen per Abwasseranalyse in die Wege geleitet. War zu Beginn des Projekts das Monitoring auf den Großraum Innsbruck beschränkt, so werden mittlerweile Proben aus 43 Kläranlagen tirolweit gezogen, und das zumindest zweimal pro Woche.

Analyse gibt Aufschluss über die Lebensweise
Land und Med-Uni können bei diesem Projekt zur Corona-Bekämpfung auf viele Jahre Knowhow und auch Infrastruktur bei den Kläranlagen zurückgreifen: Denn das Abwasser wird auf Drogenrückstände hin genauestens untersucht, aber auch auf Genussmittel und auf Medikamente. Über die Wirkungen des ersten Lockdowns sind ebenfalls schon Untersuchungen angestellt worden.

„Wir konnten einige interessante Phänomene beobachten. Der Party- und Wochenend-Konsum ging nach unten - sowohl bei Drogen als auch bei Alkohol, jedoch nicht auf Null“, gibt Oberacher erste Einblicke. Lockdown zwei und drei seien noch nicht analysiert worden, hier soll es im Frühjahr so weit sein.

Massentests seien aber trotz des genauen Bildes, das die Abwasseranalysen liefern, sinnvoll, denn so lassen sich Virusträger ermitteln. „Die Virus-RNA gibt keine Auskunft über den Ausscheider“, sagte Oberacher.

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