Wirklich in die Karten blicken ließ man sich aber nicht. Die Cobra bestand (verständlicherweise) darauf, dass die Erstürmung des Flugzeuges nicht auf Foto und Film festgehalten werden darf. "Es geht um einsatztaktische Momente. Daher sind externe Beobachter unerwünscht", sagte Harald Gonner, Kommandant der Cobra West.
Aus der Übungsannahme wurde aber kein Geheimnis gemacht: Entführer, die mit Schusswaffen, Messern und Brandsätzen ausgestattet sind, bringen eine 50-sitzige Maschine samt 19 Insassen in ihre Gewalt und landen in Innsbruck. Das Flugzeug wird am westlichen Ende des Rollfeldes geparkt.
Kein fertiges Drehbuch, Überraschungen möglich
Es beginnt ein Nervenkrieg mit dem Krisenstab, der alle Optionen offen hält. "Es gibt kein fertiges Drehbuch, unsere Einsatzkräfte wissen nicht, wie sich der Fall entwickelt", schilderte Gonner die Herausforderung. 200 Polizisten, Cobra-Beamte, Flughafenmitarbeiter, Feuerwehrleute usw. übten die Bewältigung dieses heiklen Szenarios. "Natürlich gibt es eine Notfallmappe, in der viele Schritte aufgelistet sind. Das geht von der Alarmierung aller nötigen Stellen bis hin zur Einrichtung einer Telefon-Hotline für die Angehörigen", sagt Flughafen-Sprecher Patrick Dierich.
Gonner bezeichnete das Zusammenspiel der vielen Einsatzorganisationen als wichtigstes Kriterium der Übung. Ähnliche Szenarien müssen alle zwei Jahre verpflichtend geprobt werden.
Die Passagiere am Flughafen Innsbruck wunderten sich zwar über das geballte Auftreten der Einsatzkräfte, der Flugbetrieb lief allerdings ganz ungestört weiter.
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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