Papst-Attentat 1981

Ali Agca: “Habe mir die Tatwaffe in Österreich besorgt”

Österreich
10.11.2010 13:43
Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca hat die bei den Schüssen auf Johannes Paul II. verwendete Waffe nach eigenen Worten in Österreich beschafft. "Mit eigenen Mitteln" habe er sich die Schusswaffe aus Österreich besorgt, sagte Agca am Dienstagabend im staatlichen türkischen Fernsehsender TRT. In dem Gespräch, dem ersten ausführlichen Interview seit seiner Haftentlassung im Jänner, machte Agca zudem den Vatikan für das Attentat auf den Papst im Jahr 1981 verantwortlich.

Agca sagte, er habe sich die Tatwaffe zunächst in Italien beschaffen wollen. "Aber sie haben gesagt, nein, kauf sie irgendwo anders, in Belgien oder wo du willst. Ich bin also gegangen und habe mir die Waffe in Österreich besorgt." Einzelheiten nannte der Attentäter nicht.

"Auftrag aus dem Vatikan erhalten"
Er habe den Auftrag für die Schüsse auf den Papst vom Vatikan erhalten, Drahtzieher sei der damalige Kardinal-Staatssekretär Agostino Caseroli gewesen, sagte Agca weiter. Ziel des Vatikan sei es gewesen, die Tat osteuropäischen Geheimdiensten in die Schuhe zu schieben, um so den Kommunismus zu schwächen. Deshalb habe sein Auftrag gelautet, nicht auf Kopf oder Herz des Papstes zu zielen, sondern auf den Bauch. Johannes Paul war durch das Attentat schwer verletzt worden, überlebte aber. Agca sagte, er habe 40.000 bis 50.000 Dollar für die Tat erhalten.

Immer wieder abenteuerlichen Aussagen
Agca saß nach den Schüssen 19 Jahre lang in Italien in Haft und wurde im Jahr 2000 in die Türkei abgeschoben, wo er bis Anfang des Jahres eine Strafe wegen der Ermordung des Journalisten Abdi Ipekci absaß. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit teils abenteuerlichen Aussagen zum Papst-Attentat von sich reden gemacht.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt