Emotionaler Brief

Chrissy Teigen: „Sie sagten, ich müsse loslassen“

Adabei
28.10.2020 08:36

Vor wenigen Wochen hat Chrissy Teigen ihren Sohn Jack in der 20. Schwangerschaftswoche tot zur Welt bringen müssen. Jetzt richtete sie sich in einem offenen Brief und mit emotionalen Worten an ihre Fans. „Es war Zeit, sich zu verabschieden“, schrieb die Model-Beauty darin und berichtete nicht nur über den wohl schrecklichsten Moment ihres Lebens, sondern erklärte auch, dass sie es nicht bereue, ihren Schmerz nach der Fehlgeburt öffentlich gemacht zu haben.

„Ich hatte keine Ahnung, wann ich bereit sein würde, dies zu schreiben“, begann Chrissy Teigen ihren offenen Brief, den sie auf der Online-Publishing-Plattform veröffentlicht hatte. Es sei jedoch stets festgestanden, dass sie ihr Schreiben mit einem Dankeschön starten wolle. Ihr Dank gelte all jenen, die sich nach ihrem tragischen Verlust mit „extremer Freundlichkeit“ an sie gewandt hätten.

Sie habe oft das Gefühl, andere würden versuchen, auf sie Rücksicht zu nehmen - insbesondere Schwangere. Doch gerade positive Gefühle würden ihr im Moment besonders guttun, so Teigen. „Ich bin zurzeit von den schwangeren Bäuchen vieler enger Freundinnen umgeben. Und ich kann euch schwören, nichts macht mich glücklicher.“

Teigens Plazenta riss ab
Ihren Sohn Jack zu verlieren, sei eines der schlimmsten Momente in ihrem Leben gewesen. So schwer der Schmerz aber auch sei, sie habe sich auch darauf vorbereiten können. Wegen Problemen mit ihrer Plazenta musste Teigen wochenlang das Bett hüten, blutete fast ununterbrochen. Das größte Problem war jedoch: Sie hatte zu wenig Fruchtwasser.

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Es war an der Zeit, sich zu verabschieden. Er würde es einfach nicht überleben und wenn es so weiter liefe, würde ich es auch nicht

Chrissy Teigen

Ihre Hoffnung, den kleinen Jack bis über die 28. Schwangerschaftswoche zu bringen, wurde jäh enttäuscht. Chrissy Teigens Plazenta riss ab. „Nach ein paar Tagen im Krankenhaus erklärte mir der Arzt, was ich längst ahnte - es war an der Zeit, sich zu verabschieden. Er würde es einfach nicht überleben und wenn es so weiter liefe, würde ich es auch nicht“, schilderte Teigen. 

„Eines Nachts wurde mir gesagt, am Morgen müsse ich loslassen“, fuhr das Model fort. „Erst weinte ich ein bisschen und dann wurden daraus ausgewachsene Rotz- und Tränenkrämpfe. Mein Atem konnte meine unglaublich tiefe Traurigkeit nicht einholen.“ Auch, wenn sie das jetzt schreibe, fühle sie wieder diesen Schmerz. „Sauerstoff wurde mir über meine Nase und meinen Mund verabreicht. Das war das erste Bild, das ihr gesehen habt. Völlige und vollkommene Traurigkeit.“

Dass sie einen so intimen Moment im Leben mit ihren Fans geteilt hat, habe ihr viel Kritik eingebracht, erklärte die 34-Jährige. Das sei ihr jedoch egal. „Ich kann nicht in Worte fassen, wie wenig es mich interessiert, wenn ihr diese Fotos hasst. Wie wenig es mich interessiert, dass ihr es nicht getan hättet. Ich lebte es, ich wollte es und mehr als alles andere sind die Fotos für diejenigen, denen das auch passiert ist oder die neugierig genug sind, zu wissen, wie so etwas ist. Diese Fotos sind für die Menschen, die sie brauchen. Das, was andere denken, interessiert mich nicht.“ 

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Ich wusste, dass ich mich für immer an diesen Moment erinnern muss, so wie ich mich an unseren Kuss vor dem Altar erinnere oder an unsere Freudentränen nach den Geburten von Luna und Miles.

Chrissy Teigen

Gemacht hatten die intimen Fotos ihre Mutter Vilailuck Teigen und ihr Ehemann John Legend - den man allerdings dazu zwingen hatte müssen. „Er hasste es, ich kann euch sagen“, schreibt sie. „Es ergab für ihn keinen Sinn. Aber ich wusste, dass ich mich für immer an diesen Moment erinnern muss, so wie ich mich an unseren Kuss vor dem Altar erinnere oder an unsere Freudentränen nach den Geburten von Luna und Miles.“ 

Loch im Herzen mit Liebe gefüllt
Die Asche ihres kleinen Jack sei in einer Box. Sie und ihr Ehemann wollen ihren verstorbenen Sohn bei einem Baum ihres neuen Hauses, das sie gekauft hatten, um mehr Platz für drei Kinder zu haben, beerdigen. Viele Leute würden ihr sagen, „eine Erfahrung wie diese verursacht ein Loch im Herzen“, so die Ehefrau von John Legend abschließend. Doch das Loch, das auch bei ihr existiere, „wurde mit Liebe zu etwas gefüllt, das ich so sehr liebte. Es fühlt sich nicht leer an, dieser Raum. Er fühlt sich voll an.“

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(Bild: kmm)



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