Internes Papier

Airport Innsbruck bald ohne AUA-Flüge?

Tirol
21.05.2020 15:56

Ein internes Papier sieht vor, Regionalflughäfen künftig kaum bis gar nicht mehr mit AUA-Maschinen anzufliegen. Passagiere aus Tirol sollen demnach vermehrt mit dem Zug nach Wien oder München gelotst werden.

Auf Hochtouren laufen derzeit die Verhandlungen zur Rettung von Austrian Airlines (AUA). Dabei spielt auch der Innsbrucker Flughafen eine nicht unwesentliche Rolle. Plant doch laut einem der „Krone“ vorliegenden internen Papier die Lufthansa, sogenannte „Regionalflughäfen“ kaum bis gar nicht mehr mit AUA-Maschinen anzufliegen. Und dazu zählt natürlich Innsbruck.

Passagiere aus Tirol nach München lotsen
Gerüchte kursieren schon lange. Dieses Papier eines Insiders heizt diese aber neuerlich an. Darin heißt es, dass sich mit Antritt des neuen, von der Lufthansa entsandten CEO Alexis von Hoensbroech, viel in der strategischen Ausrichtung geändert habe. Wörtlich: „Die Passagierströme aus den österreichischen Bundesländern werden Stück für Stück nach München sowie Frankfurt umgeleitet und der gesamte Verkehr aus den Bundesländern nach Deutschland soll an Lufthansa und deren Töchter abgegeben werden bzw. wurde bereits abgegeben.“

Mit Töchtern sind die Air Dolomiti, Cityline und vor allem Eurowings gemeint. Argumentiert wird diese Strategie mitunter damit, dass man alle AUA-Flugzeuge in Wien brauche, um erfolgreich gegen die LowCost-Unternehmen anzukämpfen. „Das Argument ist jetzt wohl weggefallen. Wir haben durch Corona zu viel Flugzeuge und Personal in Wien. In den Bundesländern könnte man das sinnvoll einsetzen“, heißt es.

Zubringer für die AUA nach Wien sollen künftig vor allem Züge sein. Aber: „Alle österreichischen Bahnhöfe in den Landeshauptstädten haben ein Problem, das es auf keinem Flugplatz gibt: es gibt dort viel zu wenige Parkplätze.“ Sieht man sich die Parksituation am Innsbrucker Hauptbahnhof an, kann man diesem Argument leicht folgen. Auch geschäftliche Termine in Wien, die bisher per Flugzeug von Tirol aus an einem Tag möglich waren, dürften damit wohl der Vergangenheit angehören.

Mit Steuergeld nicht nur Standort Wien retten
Fazit im Papier: „Es kann nicht sein, dass der österreichische Steuerzahler und die Republik Österreich die AUA stützen sollen, dies aber nur dem Standort Wien-Schwechat zugutekommen soll. Wenn alle zahlen, müssen auch alle anderen Standorte in den Bundesländern gleich erhalten werden. Österreich ist nicht nur Wien und auch die Steuerzahler wohnen nicht alle nur dort. Es kann unter den genannten Bedingungen auch nicht sein, dass sich die Lufthansa selbst sowie deren Töchter Air Dolomiti, Cityline und vor allen Eurowings weiter im österreichischen Markt – auf allen Flugplätzen – auf Kosten der AUA ausbreiten, während die Republik versucht, Austrian Airlines zu stützen.“

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