Ein 23-Jähriger hat zugegeben, im Februar den Brand in einer Kartonfabrik im niederösterreichischen Reichenau an der Rax im Bezirk Neunkirchen gelegt zu haben. Zuvor war gegen den Mann wegen des Todes seines Sohnes ermittelt worden. Das vier Monate alte Kind hatte Anzeichen eines Schleudertraumas aufgewiesen, so Erich Habitzl von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Dienstag.
Der Säugling war am 16. Jänner im Beisein des Vaters bewusstlos geworden. Als die Mutter (26) nach Hause kam, soll der 23-Jährige den Buben in der Wohnung reanimiert haben. In kritischem Zustand wurde das Baby per Notarzthubschrauber in das Wiener SMZ Ost-Donauspital geflogen, wo es wenige Tage später starb.
Diagnostiziert wurden beim Kind laut „Kurier“ Knochenbrüche und Hirnblutungen, die Klinik erstattete Anzeige. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ordnete die Obduktion des Buben an. „Das schriftliche Gutachten ist noch ausständig“, sagte Habitzl. Ermittelt werde gegen die Eltern wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung mit Todesfolge. Der Vater und die Mutter des Kindes waren dem Behördensprecher zufolge nicht geständig.
Wegen Druck Brand in Lagerhalle gelegt
Anders lautete die Verantwortung des 23-Jährigen hinsichtlich des Brandes in der Kartonfabrik in Hirschwang in der Gemeinde Reichenau an der Rax. Mit belastendem Material aus einer Überwachungskamera konfrontiert, legte der Verdächtige am Montag ein umfassendes Geständnis ab. Weil gegen ihn nach dem Tod seines Sohnes ermittelt worden war, habe der Beschuldigte den Druck nicht mehr ausgehalten und mehrere Paletten mit einem Feuerzeug und mithilfe von Karton angezündet, heißt es in dem Bericht.
Beim Brand der etwa 4000 Quadratmeter großen Lagerhalle entstand in der Nacht auf den 23. Februar laut Staatsanwaltschaft ein Schaden von sechs bis sieben Millionen Euro.
Der 23-Jährige wurde festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Die Staatsanwaltschaft hat die Verhängung der Untersuchungshaft beantragt.
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