Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat sich verärgert über Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) gezeigt. Dieser hatte am Dienstag gemeint, dass es nun die Kunst sei, eine zweite Erkrankungswelle zu verhindern. Denn man wolle schließlich in Österreich „keine tausend kleine Ischgls verstreuen“ (siehe auch Video oben). Kritik dazu kommt auch von der FPÖ.
„Das trifft mich schon“, erklärte Platter dazu in der „ZiB-Nacht“. Zum einen, weil die Tiroler eine solch große Disziplin gezeigt hätten - „auch in Ischgl“ -, dass man jetzt einen „so erfolgreichen Weg“ einschlagen habe können, meinte der Landeshauptmann.
„Schuldzuweisung nicht zweckmäßig“
Zum anderen, weil es sich schließlich um eine Pandemie handle. „Eine Schuldzuweisung an China, Italien, Spanien, Deutschland und an Tirol ist hier nicht zweckmäßig“, betonte Platter, der in Tirol ebenfalls mit Schwarz-Grün regiert.
FPÖ sieht „Nestbeschmutzung“
Kritik kommt auch von der Tiroler FPÖ: Deren Obmann Markus Abwerzger nannte Kogler am Mittwoch einen „grünen Nestbeschmutzer“ und beklagte ein „permanentes grünes Tirol-Bashing“.
Die Geschehnisse rund um Ischgl und St. Anton seien restlos aufzuklären, „und das werden wir auch machen. Aber ursächlich dafür sind nicht der Tourismus, die Art des Tourismus, sondern das Fehlverhalten einzelner Personen, auch von politischen Entscheidungsträgern“, meinte der FPÖ-Obmann, der Platter die Einberufung des schwarz-grünen Koalitionsausschusses nahelegte. Der Grund: Ein Interview der grünen Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe mit der deutschen Nachrichtenagentur dpa, in dem sie ein Umdenken im Tiroler Tourismus forderte. Platter müsse „diesem Treiben“ ein Ende setzen, betonte Abwerzger.
Quarantäne wird aufgehoben
Der Tiroler Wintersportort Ischgl galt lange als der Corona-Hotspot Österreichs. Erst am Dienstag hatte das Land Tirol bekannt gegeben, dass die Quarantäne über das Paznauntal - so wie auch über Sölden und St. Anton - ab Donnerstag aufgehoben wird.
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