Die Apfelblüte lässt noch auf sich warten, doch die Marillenbäume haben sich von den Frühlingstemperaturen verführen lassen, sind schon aufgeblüht. „Zwei Wochen früher als sonst“, sagt Johannes Gruber vom Marillenhof Gruber in Niederneukirchen. Doch die Frostnächte seit Sonntag setzen der Blüte zu. „Die Hauptsorten waren in Vollblüte, nun ist ein Großteil abgefroren“, bilanziert Gruber.
Großer Ernterückgang
Mit Strohballen oder Kerzen zu räuchern, um die Blüten zu wärmen, war nicht möglich: „Die Witterung war nicht dafür geeignet.“ Ein ähnliches Bild auf der Marillenplantage bei Horst Hubmer vom Firlingerhof in Scharten. „Die Vegetation ist zu bald losgegangen, nun rechnen wir bei den Marillen mit großem Ernterückgang, bei Zwetschge und Kirsche kann ich es noch nicht sagen“, erzählt er.
Die Marillenernte wird durch den Frost in den letzten Nächten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Der Baum blüht zwar, aber der Befruchtungskern ist geschädigt, die Ernte wird heuer mager ausfallen.
Horst Hubmer, Firlingerhof in Scharten
Gefürchteter Osterfrost
„Die nächsten Wochen werden spannend“, schließt sich Leonhard Gmeiner, Winzer in Perg an. Der Wein ist noch nicht so in den Startlöchern, doch wenn nächste Woche noch einmal der Frühling anhebt, könnte es bald soweit sein: „Und folgt dann in der Osterzeit Frost, könnte das den Weinstöcken zusetzen.“ Er hat sich mit Strohbinkeln aufgerüstet, um notfalls zu räuchern: „Doch dafür muss es windstill sein.“ Die Angst um die Ernte hält noch länger an: „Im Jahr 2016 hatten wir im Mai noch Frost. Das sorgte für 50 Prozent weniger Ernte. Heuer bitte nicht!“
Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung
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