Experten prüfen

Soldat starb: Rätselraten um Todesbisse in Kaserne

Niederösterreich
16.11.2019 06:00

„Im falschen Moment, am falschen Ort, am falschen Mann.“ Unser Kolumnist Michael Jeannée bringt es auf den Punkt. Nicht mehr und nicht weniger könnte bei den Ermittlungen nach der Attacke auf einen 31-jährigen Elite-Soldaten des Jagdkommandos herauskommen.

Dominik R., ein ausgebildeter und als überaus besonnen und sympathisch beschriebener Hundeführer aus dem südlichen Niederösterreich, sollte die Militärhunde in der Flugfeld-Kaserne Mittwochabend füttern und betreuen. Seinen eigenen Diensthund ließ er um 16 Uhr im Auto zurück, ehe er sich auf den Weg zum Zwinger machte. Dort kam es zu einem unfassbaren Drama: Zwei sogenannte Zugriffshunde – zwei Belgische Schäfer – attackierten den Mann und bissen ihn zu Tode.

„So etwas ist nie passiert“
Warum? Für den Heeres-Hundeexperten Oberst Dr. Michael Kreiner ein Rätsel: „Wenn wir das nur wüssten. In meiner Ära haben wir 3000 Hunde ausgebildet. So etwas ist nie passiert.“ Dass die Vierbeiner nicht nur „liebe Viecherln“, sondern zu Geheimwaffen ausgebildete Tiere sind, ist klar. Kreiner: „Sie sollen Leute verbellen und stellen, abwehren. Aber immer unter Kontrolle.“

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„Wir können uns das alles nicht erklären. Wenn wir nur wüssten, was passiert ist! Wir haben in meiner aktiven Zeit beim Bundesheer 3000 Hunde ausgebildet – doch noch nie ist derart Schreckliches passiert. Experten müssen jetzt klären, was wirklich genau geschehen ist."

Oberst Dr. Michael Kreiner, Oberstes Fachorgan in Sachen Hundeausbildung im Heer

Tiere weisen keine Krankheiten und keine Verletzungen auf
Ein Kamerad entdeckte die Leiche des Mannes erst Stunden, nachdem er zwei frei laufende Hunde (ein Welpe und ein ausgebildeter Belgischer Schäferhund) auf dem Areal bemerkt hatte und sie zurückbringen wollte. Klar ist: Die beiden Tiere weisen nach Untersuchungen keinerlei Krankheiten auf, keinerlei Aggressivität und keinerlei Verletzungen.

Video: Jagdkommando-Soldat von Diensthunden getötet

Werden Tiere eingeschläfert?
Zehn Tage müssen sie in Quarantäne bleiben und ein zweites Mal auf Tollwut getestet werden. Ob sie nach der tödlichen Attacke auf Dominik R., der sich als Elite-Soldat in Afghanistan bewähren wollte, eingeschläfert werden, muss nach der Obduktion am Dienstag das Gericht entscheiden.

Sandra Ramsauer, Klaus Loibnegger, Gregor Brandl und Maggie Entenfellner, Kronen Zeitung

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