Zerum in Graz

Öko-Label: Wegwerf-Mode hat hier kein Leiberl

Steiermark
01.09.2019 09:00

Von BWL-Studenten zu Weltverbesserern: Zwei junge Grazer haben es mit ihrem Label Zerum tatsächlich geschafft, zur größten Öko-Mode-Marke Österreichs zu werden. Anfangs mussten aber unerwartete Hürden genommen werden...

Die Bio-Baumwolle kommt aus Griechenland und der Türkei, das Jersey aus Vorarlberg, in Ungarn werden die Stoffe zugeschnitten und bedruckt, die Knöpfe bezieht man aus Deutschland. Genau diese Koordinaten sind es, die das Grazer Modelabel Zerum zu einem bundesweiten Musterschüler in Sachen nachhaltige Kleidung machen.

Ein Jahr lang keinen Näher gefunden
Klingt einfach, der Weg dorthin war aber enorm aufwändig: „Eigentlich wollten wir alles in Österreich produzieren, angefangen haben wir ja auch in Graz. Jedoch sind wir rasch auf unerwartete Grenzen gestoßen; so konnten wir beispielsweise ein Jahr lang keinen Näher finden, deshalb mussten wir letztendlich ins benachbarte Ausland ausweichen“, erzählt Marco Toth.

„Es hat uns schockiert“
Zehn Jahre ist es her, als der heute 35-Jährige - gemeinsam mit Freund Sigmund Benzinger - absolutes Neuland betrat: „Wir hatten den Wunsch nach leistbarer Mode, die cool aussieht und - das Wichtigste - fair hergestellt wird. Die Idee kam uns nach einem Referat auf der Uni in Wirtschaftsethik über die Textilwirtschaft. Es hat uns schockiert“, sagt der Familienvater.

Nächtelang Leiberl bedruckt
Mit der Herstellung von T-Shirts haben die Steirer begonnen, der erste Verkaufsladen wurde in der Grazer Mariahilferstraße eröffnet. „Zu Beginn haben wir selbst nächtelang Leiberl bedruckt, daneben gekellnert, anders wär’s nicht gegangen“, erinnert sich Toth.

Aus einem Geschäft wurden bereits vier
Die Homebase ist bis heute dieselbe, allerdings hat man sich mit Standorten in Wien, Salzburg und Linz in der Zwischenzeit wesentlich breiter aufgestellt. Ein weiterer Beleg dafür, dass aus der Vision eine Erfolgsgeschichte wurde: „Am Anfang haben wir vielleicht 400 Shirts verkauft, heute sind es jährlich etwa 20.000. Die Anzahl unserer Angestellten ist auf 25 angewachsen, das ist erfreulich, bedeutet jedoch auch sehr viel Verantwortung“, sagt der Co-Geschäftsführer.

Auf seinen Lorbeeren ausruhen will sich Toth jedenfalls nicht: „Eine Firma zu leiten, die gesund wächst, ist mit viel Aufwand verbunden. Zudem möchten wir noch viel mehr Leute darauf sensibilisieren, nachhaltige Kleidung statt Wegwerfware zu kaufen. Da haben nämlich alle etwas davon - Käufer und Produzenten!“

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