12.08.2019 15:00 |

Nachzipf für 1225

Im Kampf gegen Mathe: Büffeln in den Ferien

1225 Kinder und Jugendliche der mittleren und höheren Schulen packen derzeit nicht Badehosen, sondern Bücher ein - denn statt an den See geht es in die Nachhilfe. Sie müssen im Herbst Wiederholungsprüfungen ablegen. Aber auch während dem Schuljahr sind die Nachhilfe-Institute voll, wie eine AK-Erhebung zeigt.

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Statt am Strand hören Lukas und Christian die spanische Sprache derzeit in der Schülerhilfe in Innsbruck. Die Jugendlichen büffeln gemeinsam mit Lehrerin Christina für ihre Wiederholungsprüfung. Das Duo ist mit seinem Schicksal aber nicht alleine: 1225 Schülerinnen und Schüler (4,6 Prozent) müssen aktuell den Stoff vom Vorjahr durchnehmen, um in die nächste Klasse aufsteigen zu dürfen.

In Kleingruppen zum schulischen Erfolg
In der Schülerhilfe geschieht das in Kleingruppen von zwei bis vier Personen samt einer Lehrperson. „So kann auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden“, schildert Thomas Schmiederer, stellvertretender Geschäftsführer. „Gemeinsam lernt es sich außerdem immer besser als einsam“, betont der Experte.

Mathe am schwersten
Neben Sprachen ist der Dauerbrenner in den Nachhilfe-Instituten, wenig überraschend: Mathe. „Das Fach ist extrem aufbauend, wenn in der Basis Lücken sind, geht nichts mehr“, erklärt Schmiederer den hohen Bedarf. Die Erfolgsquote der Schülerhilfe sei dafür aber sehr hoch: „Vergangenes Jahr haben 90 Prozent die Wiederholungsprüfung geschafft“, freut sich Schmiederer mit den Schülern. Der Einsatz ist aber auch groß: 40 Unterrichtseinheiten á eineinhalb Stunden absolvieren die Teilnehmer im Wiederholungskurs. Dieselbe Zeit wird in Form von Hausaufgaben noch einmal daheim gebüffelt.

Eltern geben 5,9 Mio. € für die Nachhilfe aus
Zwar sind die Zahlen jener, die heuer zur Wiederholungsprüfung antreten müssen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 % gesunken – der Bedarf an Nachhilfe über das ganze Schuljahr steige aber, zeigt die Erhebung der AK-Tirol. 17.000 Schülerinnen und Schüler, und damit um 4 Prozent mehr als im Vorjahr, nehmen Nachhilfe. Das ist jeder 5. Schüler oder: 5.9 Millionen Euro, die die Eltern dafür ausgeben.

Bedarf für 4000 weitere Schüler
Der Gesamtbedarf sieht laut AK sogar noch höher aus: Denn für weitere 4000 Schüler würden sich die Eltern zwar Nachhilfe wünschen, können diese aber nicht realisieren. „Aus Sicht der Bildungsdirektion für Tirol ist aufgrund der WH-Zahlen im mehrjährigen Vergleich die Notwendigkeit zu einem deutlichen Ansteigen von Nachhilfe während der Sommerferien nicht ablesbar“, sagt Tirols Bildungsdirektor Paul Gappmaier dazu. Mit 4,6 Prozent sei der Wiederholungsprüfungs-Anteil eher gering, was Gappmaier auf den Förderunterricht und die Ganztagsbetreuung der Schulen zurückführt. Der forcierte Ausbau der Ganztagsbetreuung solle zudem dazu beitragen, dass die günstige Schulerfolgsstatistik auch weiterhin Bestand habe.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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