25.05.2019 18:00 |

Straßenstrich am Ende

Illegale Prostitution in der eigenen Wohnung!

Die illegale Prostitution fördern, ohne dass man es weiß – in Zeiten wie diesen nichts Ungewöhnliches! Sex-Arbeiterinnen mieten sich immer öfter unerkannt über Web-Plattformen in private Gemächer ein und bieten dort ihre verbotenen Dienste an. Verdeckte Polizei-Ermittler sagen diesem Trend verstärkt den Kampf an.
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Donnerstag Nacht am Innsbrucker Südring: Es ist 23 Uhr. Dort, wo sich vor Jahren noch Dutzende Prostituierte herumtrieben und die liebeshungrigen Freier noch freie Auswahl hatten, herrscht gähnende Leere.

Der Straßenstrich ist tot! Die in den letzten Jahren deutlich verstärkten Polizei-Kontrollen und nicht zuletzt die gesetzlichen Änderungen (Freier-Bestrafung, Abschaffung des fortgesetzten Deliktes) zeigen Wirkung. Ausgestorben ist die illegale Prostitution in Innsbruck damit aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Die Szene lebt – im Verborgenen, weit abseits von Straßenecken

Per Mausklick zum illegalen Sex-Vergnügen
„Heutzutage spielen sich die Anbahnungen fast ausschließlich im Internet ab“, weiß Florian Greil, Leiter des Strafamtes. Auf einschlägigen Online-Plattformen werben Prostituierte mit lüsternen Posen und schlüpfrigen Sprüchen ungeniert um Freier. Beißt einer an, wird er zu einem illegalen Sex-Treff gelockt.

„Die Vermieter haben meist keine Ahnung“
Und diese haben es in sich! Denn immer öfter mieten sich Prostituierte in Privat-Wohnungen ein – etwa über die boomende Plattform „Airbnb“. Brisant: „Die Vermieter wissen meist gar nicht, was sich in ihren Wohnungen abspielt“, sagt Greil. Kürzlich wurde etwa in der Nähe des Bahnhofes eine Garçonnière als Liebesnest enttarnt. Der Besitzer war schockiert, gab glaubhaft an, dass er vom illegalen Treiben keine Ahnung hatte.

Hätte er die Wohnung wissentlich an eine Prostituierte vermietet, würde ihm eine saftige Strafe drohen.

Verdeckte Ermittler geben sich als Freier aus
Wie kommen die Fahnder den Sex-Arbeiterinnen auf die Spur? „Wir durchforsten die einschlägigen Plattformen, kontaktieren die Frauen und geben uns als Freier aus“, erklärt Greil. Kommt es zu einem Treffen, schlagen die Ermittler zu. Auf diese Weise konnte die Polizei im Vorjahr an die 30 illegale Prostituierte ertappen.

Heuer waren es bis dato elf, wobei der Großteil in „Airbnb“-Wohnungen erwischt wurde. Zwei verrichteten ihre Dienste in Hotels.

Auffallend: Die meisten illegalen Prostituierten stammen aus Rumänien, Bulgarien, Venezuela und der Dominikanischen Republik. In der Regel sind sie nur ein paar Tage in der Stadt und ziehen dann weiter. Innsbruck gelte in der Szene aber als „Top-Adresse“, weil hier – etwa im Vergleich zu Ostösterreich – noch ordentlich abkassiert werden kann. 150 Euro pro Stunde sind keine Seltenheit!

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