Fast 100 Jahre lang war das Werfen von Schneebällen in der Kleinstadt Severance im US-Bundesstaat Colorado strikt verboten. Ein neunjähriger Bub hat es jetzt geschafft, das Verbot zu kippen - indem er den Gemeinderat vom Kinderrecht auf die Schneeballschlacht überzeugte. Nun kann der Winter kommen!
Auf seinen dreiminütigen Vortrag vor dem Gemeinderat hatte sich Dane Best örtlichen Medienberichten zufolge wochenlang gründlich vorbereitet. „Kinder wollen Schneeballkämpfe haben, ohne das Gesetz zu brechen“, sagte er. „Kinder wollen eine Stimme in dieser Stadt.“ Die Kinder von Severance müssten die „gleiche Gelegenheit“ zum Werfen von Schneebällen bekommen wie ihre Altersgenossen anderswo, argumentierte der Schüler.
Der Neunjährige führte auch an, dass Schneeballschlachten eine wichtige Kinderaktivität an der frischen Luft seien. Die Kinder von heute müssten mehr draußen spielen, sagte er. Der Neunjährige verwies auf wissenschaftliche Studien, wonach der Mangel von Aktivitäten im Freien zu Übergewicht, Hyperaktivität, Angstneurosen und Depressionen führen könne.
Die ersten legalen Schneebälle seit Langem
Nachdem das Gremium seinen Argumenten folgte und das Verbot formal aufhob - was zu tosendem Applaus bei der Sitzung führte -, durfte Dane zur Belohnung sogleich mit seinem vierjährigen Bruder Dax die ersten legalen Schneebälle in der Geschichte von Severance werfen. Ausgehändigt bekamen sie diese vom Bürgermeister persönlich.
Das Verbot hatte gegolten, seit Severance im Jahr 1920 zu einer eigenständigen Gemeinde geworden war. Es war Teil einer allgemeinen Verordnung, wonach alle Arten von Wurfgeschossen nicht auf Menschen oder den Besitz anderer Menschen geschleudert werden dürfen.
Dane sicherte im Übrigen zu, er wolle darauf achten, mit seinen Schneebällen keine Fensterscheiben einzuwerfen.
Seine Ankündigung, er werde den ersten genehmigten Schneeball der Stadtgeschichte auf seinen Bruder werfen, machte Dane aber nicht wahr. Er warf den Schneeball vor dem Rathaus einfach geradeaus, ohne auf jemanden zu zielen.
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