Debatte um Sicherheit

Anrainer-Gipfel im Park: „Brauchen mehr Polizei“

Salzburg
23.08.2018 09:45

Schüsse, Messerstechereien, Schlägereien, Drogenhandel, Prostitution - fast redet man in Salzburg-Schallmoos schon vom „Ghetto“, erst recht nach der jüngsten Kriminal-Serie. Die Stadt-SP lud am Mittwoch zum Anrainer-Gipfel in den Lechner-Park. Viele Bewohner kamen. Fazit: „Wir brauchen mehr Polizei!“

Strahlender Sonnenschein, Familien sitzen auf der Wiese, die Kinder toben herum und vergnügen sich am Spielplatz. Mitten auf der großen Wiese trainiert eine Gruppe von zehn Frauen ihre Yoga-Fähigkeiten.

Am Rande des Hans-Lechner-Parks hat die Stadt-SP zum Anrainer-Gipfel geladen. Für Getränke und Knabbergebäck ist gesorgt. Fast ein bisschen Kino-Atmosphäre, als würde es sich um einen Krimi handeln.  Doch die jüngsten Ereignisse in Salzburg-Schallmoos sind kein Action-Film. Sie sind Realität.

Eine Schießerei, Messerstechereien, Drogenverkäufer und deren Konsumenten. Obdachlose und nicht zuletzt die Prostitution rund um den Park. Das meiste geschieht wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet. „Wir gehen in der Nacht nicht mehr in den Park hinein“, ist die geläufige Aussage der Anrainer. Besonders nach den jüngsten Vorfällen ist die Angst groß.

Deshalb suchten Vize-Bürgermeister Bernhard Auinger, Tarik Mete, er lebt seit 22 Jahren im   Viertel, sowie Gemeinderätin Hannelore Schmidt mit den Schallmoosern das Gespräch.

60 besorgte Bürger folgten der Einladung, machten ihre Standpunkte klar. Auinger eröffnete die Runde und stellte klar, dass „die Sicherheit der Bürger in der Hand der Polizei liegt.“ Schon seit der Zusammenlegung mit der Gendarmerie gebe es in der Stadt zu wenige Einsatzkräfte - Auinger möchte deswegen der Polizei keinen Vorwurf machen - und zieht einen Vergleich mit den deutschen Nachbarn. „In Cottbus hat man eine eigene Truppe zusammengestellt, die sich um solche Probleme kümmert. Das wäre auch bei uns ein Ansatz“, sagt der Spitzenpolitiker. Eine Aufstockung der Polizei wäre dafür notwendig.

Wünsche: Mehr Polizei, Kameras, Beleuchtung
Ähnlich sehen die Anrainer eine Lösung. Arman Pulakovic spaziert oft mit seinem Hund Leo durch die Anlage: „Ich würde mir einen Wachdienst wünschen.“

Direkt neben dem Park wohnt Natascha Pogacnik seit 21 Jahren, sie kann viele Anekdoten erzählen: „Probleme haben wir hier sehr viele, aber es gehört einfach viel besser kontrolliert. Es nützt auch nichts, wenn die Polizei in der Nacht mit den großen Scheinwerfern nur durch den Park fährt, da hüpfen einfach alle in die Büsche.“

Eine Rodung dieser Begrünungen für mehr Sichtbarkeit wünschen sich viele, wie in den Gesprächen klar wurde.

Lydia und Klaus Stemeseder, Eltern von zwei Kindern, erhoffen sich eine permanente Videoüberwachung des Areals. Hier scheiden sich allerdings die Meinungen in Schallmoos. Einige wollen in ihrer Freizeit nicht auch noch überwacht werden und sie sehen die Lösung eher in einer besseren Beleuchtung um die dunklen Ecken zu beseitigen. 

Die Prostitution in dem Gebiet ist nach den vielen Kontrollen weniger geworden. „Da hat es eine gute Koordination zwischen den Behörden gegeben. Seit diese nicht mehr so gegeben ist, hat sich das Problem aber wieder verschlechtert“, berichtet Franz Seidl vom Stadtteil-Verein. Daher kommt auch der Wunsch nach einer Verlängerung des Nachtfahrverbots in die Bayerhamerstraße.

Den Park zu beleben würde auch helfen
Aber nicht nur die Forderungen nach mehr Kontrollen, Überwachung und Strafen waren zu hören, sondern auch die Hoffnungen nach sozialen Dialogen und der Belebung des Parks durch Feste und Veranstaltungen.

Ganz nach dem Motto: „Ein belebter Platz ist ein sicherer Platz.“

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