Verkauf geplatzt

Muss schwedischer Autobauer Saab jetzt dicht machen?

Ausland
24.11.2009 19:40
Der bereits in trockenen Tüchern geglaubte Verkauf der schwedischen General-Motors-Tochter Saab ist vorerst gescheitert. Nach monatelanger Prüfung ließ die schwedische Sportwagenschmiede Koenigsegg die Übernahmegespräche am Dienstag platzen und stellte damit die Zukunft der defizitären Opel-Schwester in Frage. Für GM bedeutet der Zusammenbruch des Deals einen herben Rückschlag bei der Konzernsanierung.

"Wir sind natürlich sehr enttäuscht von der Entscheidung, sich von dem Saab-Verkauf zurückzuziehen", sagte GM-Chef Fritz Henderson. "Viele haben in den vergangenen Monaten unermüdlich an einem Plan für eine dauerhafte Zukunft für Saab durch einen Verkauf an Koenigsegg gearbeitet." Nach dem überraschenden Rückzieher werde GM nun in den nächsten Tagen die Lage bewerten und in der kommenden Woche die nächsten Schritte bekanntgeben. 

GM wollte Saab ursprünglich bis Ende nächsten Monats verkaufen. Aus Kreisen verlautete, es liefen bisher keine Gespräche mit anderen Interessenten. Wie aus dem schwedischen Industrieministerium zu vernehmen war, sei jedoch ein Käufer die einzige Rettung für die Traditionsmarke. Saab produziert seit 1949 im schwedischen Trollhättan - zuletzt mit rund 3.400 Mitarbeitern. Seit zwei Jahrzehnten gehört Saab zu GM und verkaufte im Jahr 2008 rund 93.000 Fahrzeuge - 1,1 Prozent des Gesamtabsatzes vom GM.

Koenigsegg: "Ging nicht schnell genug"
Der nun abgesprungene Produzent Koenigsegg zog sich rund fünf Monate nach der grundsätzlichen Einigung mit GM aus dem Saab-Deal zurück. Die Entscheidung sei schmerzhaft gewesen, sagte Koenigsegg-Vorsitzender Augie Fabela. Die neue Strategie für Saab sei aber durch die Verzögerung des Abschlusses infrage gestellt worden. Es habe nicht an der Finanzierung gefehlt, es sei nur nicht schnell genug gegangen.

Die exklusive Autoschmiede hatte staatliche Bürgschaften für die Übernahme beantragt. Die EU-Prüfung solcher Hilfen würde aber nach Einschätzung der Stockholmer Regierung noch mehrere Monate dauern. Koenigsegg setzte dabei auf staatliche Garantien für ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Volumen von rund 450 Millionen Euro.

45 Mitarbeiter bauten 2008 18 Autos 
Koenigsegg baute im vergangenen Jahr mit 45 Mitarbeitern nur 18 Extrem-Sportwagen, die je nach Modell mit über 1000 PS fast 400 Kilometer pro Stunde fahren können und mehr als eine Million Euro kosten.

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