1600 m² in Flammen

Sibirien: 64 Tote bei Brand in Einkaufszentrum

Ausland
26.03.2018 06:17

In Sibirien sind bei einem verheerenden Brand in einem Einkaufszentrum in der Stadt Kemerowo mindestens 64 Menschen, darunter viele Kinder, ums Leben gekommen. Dutzende Personen wurden nach Behördenangaben schwer verletzt, es gibt mindestens sechs Vermisste. Mehr als 500 Helfer waren mit den Löscharbeiten beschäftigt, sie brachten das Feuer erst Stunden nach dem Ausbruch unter Kontrolle, wie der Katastrophenschutz Montagfrüh mitteilte.

Es bestehe jedoch kaum Hoffnung, dass weitere Überlebende gefunden würden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die genaue Brandursache war vorerst nicht bekannt. Ermittler gingen zunächst von einem defekten Kabel aus.

Fläche von 1600 Quadratmetern in Flammen
Das Feuer war am frühen Sonntagabend im vierten Stock in der Nähe eines Kinosaales ausgebrochen und erfasste eine Fläche von rund 1600 Quadratmetern. Unter den Toten sind auch zahlreiche Kinder, die sich zum Zeitpunkt des Brandes in einer Spielecke aufgehalten haben. Zahlreiche Menschen sollen aus einem Fenster gesprungen sein. Das Gebäude ist nach Angaben der Behörden einsturzgefährdet. Zwei der drei Kinosäle seien bereits eingestürzt, sagte der stellvertretende Katastrophenschutzminister Wladlen Axjonow.

Drei Personen festgenommen
Das Einkaufszentrum war erst im Jahr 2013 eröffnet worden. Präsident Wladimir Putin sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Seinem Sprecher zufolge ordnete er noch am Sonntag an, Einsatzkräfte mit Spezialausrüstung aus Moskau nach Kemerowo zu schicken. Wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Polizeiquellen berichtet, sind nach dem Brand drei Menschen festgenommen worden, darunter auch der Direktor des Einkaufszentrums.

Kein Feueralarm, Notausgänge waren verschlossen
Bei der Suche nach der Brandursache kursierten am Montag Berichte und Spekulationen über mangelhaften Brandschutz. Vorläufigen Informationen zufolge habe es „eine Menge an Verstößen“ gegeben, sagte der stellvertretende Gouverneur des Verwaltungsbezirks Keremowo. Russische Medien zitierten Augenzeugenberichte, wonach Kinobesucher zunächst die Säle nicht verlassen konnten. Als die Türen aufgingen, seien die Korridore bereits voller Rauch gewesen. Auch habe es keinen Feueralarm gegeben, Notausgänge seien verschlossen gewesen.

Kemerowo liegt in Westsibirien, rund 3000 Kilometer von Moskau entfernt. Mehr als 500.000 Menschen leben in der Industriestadt, die im Kusbass liegt, Russlands größtem Kohlerevier.

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