Den Zenith ihrer Karriere hat Gianna Nannini schon einige Zeit hinter sich, mit Neuveröffentlichungen macht die Bäckerstochter aus der Toskana schon lange nicht mehr von sich reden. Doch wie guter Chianti reift sie mit den Jahren. Ihr aktuelles Album „Perle“ ist aller Ehren Wert.
Vier Streicher, zwei Konzertflügel - eineStimme. In besonderer Formation gastiert Gianna Nannini an besonderenOrten und singt Preziosen aus ihrem Repertoire: Hits wie "I Maschi","Latin Lover", "Profumo". Und Perlen, nach denen auch sie selberzunächst tauchen musste: vergessene, verborgene Schätzewie "Oh Marinaio", "Contaminata", "Una Luce". Sogar "Ragazzo deleuropa" bekommt ungeahnte Nuancen verpasst und gerät zu einemder Highlights.
Giannas Reibeisenstimme kommt sehr gut ohne harteGitarren und heftiges Schlagzeug aus, im klassischen Umfeld wirktdie scheinbare Diskrepanz zwischen Gesang und Musik geradezu faszinierend.Schade nur dass manche Arrangements zu pompös und übertriebendaherkommen.
Auf ihrer Europatournee von Mitte Februar bis EndeMärz 2004 wird Nannini vom Pianisten und Klangzauberer ChristianLohr und vom Solis String Quartet begleitet, dem neapolitanischenStreichquartett von Weltruf.
Auch für den, der Gianna Nannini inzwischenzu abgedroschen findet, ist "Perle" einen Hinhörer wert.Italophile werden ihren CD-Player einige Zeit nicht mehr öffnen,wenn die Scheibe erst einmal drin liegt.
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