Wirt will kämpfen

Hauseigentümer wollen Gasthaus nicht sanieren

Das Gasthaus "Zur frommen Helene" in der Josefstädter Straße zählt zu den typisch wienerischen Lokalen, die mit guter Hausmannskost punkten. Wirt Michael Vogel (Bild), Sohn der Schauspielerin Gertraud Jesserer, kann über Gästemangel nicht klagen, wohl aber über den Bauzustand des denkmalgeschützten Hauses – der ist katastrophal.

Die Liste der Baumängel ist lang. Michael Vogel: "Im Kellergewölbe, das gerne für Feiern gemietet wird, bröseln die Ziegel von Wand und Decke, manchmal sogar in die Teller, aus der Zwischendecke floss bereits Wasser, und weil sich das Haus senkt, barst sogar ein Sicherheitsglas in der Küche. Und überall gibt es Schimmel."

50.000 Euro Anwaltskosten
Eine gründliche Sanierung wäre da fällig, Vogel drängt auch schon seit zweieinhalb (!) Jahren darauf, doch der Eigentümer, die Bank Austria Real Invest, scheint – aus Gründen, die der Wirt nicht kennt – nicht gewillt, die Baumängel beheben zu lassen. Klagen brachten Vogel nichts außer 50.000 Euro Anwaltskosten.

Nur eine Sanierung des Hofes wurde vorgenommen, doch die ließ sich nicht aufschieben, da von dort Wasser in Strömen in Haus und Keller eindrang und schwere Schäden verursachte. Was Michael Vogel verdächtig vorkommt: "Die Räume über mir sind leer, die Real Invest vermietet sie nicht, ich bin praktisch allein in dem Haus." Ebenfalls seltsam: Der Wirt bekam vor einigen Monaten einen neuen Mietvertrag vorgelegt, den er unterschreiben sollte. Nicht, dass die Miete erhöht werden sollte, sondern Vogel hätte rechtlich Verschlechterungen hinnehmen sollen. Michael Vogel will kämpfen: "So kann es jedenfalls nicht weitergehen."