Der Mann sitzt bereits seit 4. Mai in Untersuchungshaft. In den vergangenen sieben Jahren soll knapp eine halbe Million Euro aus dem Marketingbudget auf ein privates Konto nach Niederösterreich geflossen sein. Der Verdächtige dürfte dafür die Unterschrift seines Chefs gefälscht haben. Aufgeflogen ist der Fall erst, nachdem die Bank wegen des Verdachts der Geldwäsche Anzeige erstattete.
Die Wiener Linien kündigten an, den Vorfall genau zu untersuchen. Die Kontrollinstanzen seien aktiviert worden. Es werde auch eine Verstärkung der Sicherheitsbestimmungen überlegt, so die Sprecherin.
Busfahrer wegen Kritik gekündigt?
Doch nicht nur dieser Fall sorgt bei den Wiener Linien für Kopfzerbrechen. Ein ehemaliger Busfahrer zieht vor Gericht, nachdem er laut eigener Aussage gekündigt wurde, weil er Missstände zum Fahrplan aufzeigen wollte.
Er nennt im Gespräch mit der "Krone" als Beispiel für das Fahrplan-Dilemma seine frühere Stammlinie, den 48A. Die Strecke führt vom Renner-Ring zur Baumgartner Höhe. Fahrzeit laut Plan: 25 Minuten. "Es gibt hier 21 Haltestellen, 21 Ampeln, 21 Schutzwege. Sofern man alle Tempolimits, die Straßenverkehrsordnung sowie die Ruhezeiten einhält, geht sich das einfach nicht aus", sagt der Chauffeur, der auch Verspätungsprotokolle angelegt hat.
"Das ist im Regelfall zu schaffen, selbst wenn auf Teilstrecken die Fahrpläne ambitioniert sein können", kontern die Wiener Linien. Zu Stoßzeiten seien die Intervalle bewusst länger, an den Endhaltestellen gebe es Ausgleichsminuten. Druck auf die Lenker, um Rückstände aufzuholen, werde keiner ausgeübt. Der Fahrer sieht das anders - mit seinem Anwalt Johannes Bügler geht er nun gerichtlich gegen die Kündigung vor.
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